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Familienurlaub in Estland oder Lettland?

Kilometerlange menschenleere Strände, stille Pfade durch ein ausgedehntes Hochmoor mit tiefblauen Wolkentümpeln, uralte Wälder in denen Elche oder Braunbären in freier Wildbahn leben, ein Zeltplatz direkt hinter der Düne am Strand oder ausgedehnte Kanutouren mit Biwak am Flussufer – das könnte euch gefallen? Dann reist doch doch mit uns nach Lettland und Estland …

neue Reihe_Estland

Viele unserer Tourenvorschläge eignen sich auch gut für Familien. Wie schon im Reisehanduch »Im Tal der Dordogne« eingeführt, findet ihr auch in den beiden neuen Büchern für jede Tour eine Altersempfehlung. Sollte eine Wanderung oder Fahrradstrecke sich nicht für Kinder eignen, gibt es im Steckbrief einen geeigneten Alternativvorschlag.

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Gut besuchter Ostseestrand an einem warmen Hochsommertag in der Nähe von Tallinn.

Urlaub im Norden, aber nicht so teuer wie Skandinavien …

Zugegeben, die baltischen Länder gehören nicht zu den allerersten Zielen, die einem so einfallen, wenn man an Familienurlaub denkt. Dennoch eignen sich beide Länder gut als Reiseziel für naturverbundene Familien, die im Hochsommer den wilden Norden einer Reise in den Süden vorziehen. In Estland und Lettland gibt es selbst in den Sommerferien keine überfüllten Strände und auch das Preisniveau ist durchaus familienfreundlich.

Beide Länder sind Mitglied der EU, die Reiseformalitäten sind also denkbar unkompliziert und gezahlt wird mit dem Euro. Mit englischen Sprachkenntnissen kommt ihr überall gut zurecht. Es gibt also keine ernstzunehmenden Hindernisse für eine Reise mit Kindern. Tallinn und Riga sind bequem mit dem Flugzeug erreichbar. Familien, die eine Anreise mit dem Auto vorziehen, könnten diese verkürzen, indem sie in Kiel oder Travemünde auf die Fähre fahren und nach 24 Stunden Mini-Kreuzfahrt erholt an ihrem Ziel eintreffen.

Hier gibt es weitere Informationen über die beiden Bücher:

Mit einem Esel unterwegs

Ihr möchtet Kinder zu einer längeren Wanderung motivieren? Vielleicht sogar mehrere Tage auf einem Weitwanderweg unterwegs sein? Nehmt einen einen Esel mit und Euer Nachwuchs ist plötzlich begeistert dabei!

Eseln eilt nicht der beste Ruf voraus. Es heißt, sie seien dumm und starrköpfig. Dabei verhalten sich Esel einfach nur so, wie es für ihr Überleben sinnvoll ist. Ebenso wie Pferde sind sie Herdentiere. Ihr Verhalten ist aber in vielen Situationen anders, als das ihrer größeren Verwandten. Wenn ein Pferd erschrickt, rennt es davon. Eine Eselherde sucht beim Angriff eines Raubtieres ihr Heil nur selten in der Flucht. Dazu sind Esel gar nicht schnell genug. Sie bilden stattdessen einen Kreis um die Jungtiere – die Hinterhufe auf die Angreifer gerichtet und kämpfen mit gezielten Huftritten. Gegen Kojoten oder Wölfe hat ein entschlossener Esel durchaus eine gute Chance. So werden Esel in manchen Regionen sogar als Hüter für Schafherden eingesetzt.

Für uns macht der nur eingeschränkt vorhandene Fluchtinstinkt und das besonnene Temperament einen Esel zu einem besonders zuverlässigen Wanderpartner. Ein Esel rennt niemals kopflos davon, er bleibt in den meisten Situationen gelassen. In den Bergen setzt er seine Füße mit Bedacht und ist daher meist nicht besonders schnell, aber dafür zäh und ausdauernd. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem besonders guten Wanderbegleiter – gerade wenn Kinder mit von der Partie sind.

Mutprobe für Feliceto. Die meisten Esel sind wasserscheu und werden sich weigern einen Bach zu durchqueren.

Mutprobe für Feliceto: Die meisten Esel sind wasserscheu und werden sich weigern, einen Bach zu durchqueren.

Ist einem Esel etwas unheimlich, bleibt er meistens stehen. Lasst Ihr ihm dann Zeit die Situation zu bedenken und versucht, ihm die Angst zu nehmen, geht er häufig weiter. Trotzdem gibt es Hindernisse, die mit Esel unüberwindlich bleiben. Die meisten Esel mögen kein Wasser und werden sich weigern, einen Bach zu durchwaten. Unpassierbar sind schwankende Brücken oder sehr schmale Stege. Ansonsten haben Esel, wie alle Lebewesen, einen persönlichen Charakter, reagieren auf ihre Umgebung und haben manchmal ihre Launen. Einen gut trainierten mittelgroßen Esel kann man mit etwa 40 Kilo beladen – er trägt also entweder Euer Gepäck für eine mehrtägige Wanderung oder ein jüngeres Kind.

Mit dem Ausleihen eines Esels übernehmt Ihr während Eurer Wanderung die Verantwortung für sein Wohlergehen und für die geliehene Ausrüstung. Es ist also notwendig, sich vorher mit allem vertraut zu machen. Wer eine längere Eselwanderung plant, sollte zumindest grundsätzlich Erfahrung mit Tieren mitbringen.

Hier gibt weitere Tipps und Infos zum Wandern mit Esel.

Eselwanderungen findet Ihr in folgenden Büchern:
Sardinien mit Kindern, 4. Auflage 2018

14 praktische Tipps zum Wandern mit Esel

Ihr wollt das Wandern mit Esel ausprobieren? Hier findet Ihr 14 gute Tipps zum Umgang mit einem Wanderesel, sodass Eure Wanderung ganz sicher ein Erfolg wird.

Diese Dinge solltet Ihr beim Wandern mit Esel unbedingt vermeiden:

1. Wickelt den Führstrick niemals um die Hand, den Arm oder die Taille. Sollte Euer Esel erschrecken, könnte er Euch sonst mehrere Meter mitschleifen und ernsthaft verletzen. Legt den Strick in der Hand zusammen, so dass Ihr jederzeit loslassen könnt.

2. Wenn Euch der Esel entwischt, rennt nicht hinter ihm her. Esel flüchten niemals sehr weit. Er wird bald stehenbleiben, um zu grasen. Dann könnt Ihr euch ihm langsam und ruhig nähern und den Führstrick greifen.

3. Lasst Euch auch beim bergab gehen nicht von Eurem Esel überholen. Lauft am Besten auf der Höhe des Kopfes. Um einen übereifrigen Esel zu bremsen, könnt Ihr den Strick über seine Nase legen oder euch mit ausgebreiteten Armen vor ihn stellen. Wenn Du dich auf eine Kraftprobe einlässt, wirst Du sie immer verlieren. Im Zweifelsfall lässt Du den Strick einfach los und sammelst Euren Esel nach ein paar Metern wieder ein.

4. Schlage Deinen Esel nicht. Wenn er sich weigert vorwärts zu gehen, suche einen Zweig und touchieren den Esel damit an den Hinterbeinen auf Höhe der Fesseln. Er versteht das als Aufforderung vorwärts zu gehen.

5. Laufe niemals direkt hinter dem Esel und achte darauf, dass auch Kinder ausreichend Abstand zu den Hinterbeinen halten. Esel wehren sich gegen stechende Insekten, indem sie nach ihnen treten. Er könnte dabei versehentlich Dich erwischen.

6. Fütter einen Esel nur aus der flachen Hand. Er kann Finger und Möhre nicht immer unterscheiden. Erwischt er versehentlich die Finger, tut das leider ziemlich weh!

7.  Lasst euren Esel bei Wanderpausen nicht frei laufen, es sei den der Vermieter sagt etwas anderes, und bindet einen Esel während einer Pause niemals in der prallen Sonne an.

8. Verteilt das Gepäck gleichmäßig in beiden Satteltaschen und achtet darauf, dass das Gewicht auch nach Picknickpausen ausgeglichen bleibt.

Esel_Pause

Hoch und kurz angebunden ruhen sich Feliceto und Vezzani im Schatten aus.

Bei längeren Pausen und während eines Picknicks:

9. Bindet den Esel im Schatten an einen Baum. Ist genug Gras erreichbar, lasst den Strick lang genug, dass er grasen kann. Behaltet ihn dabei immer im Blick und achtet darauf, dass er sich nicht im Führstrick verheddert. Ansonsten ist ein Esel kurz und hoch (auf Ohrenhöhe) am sichersten angebunden. Esel und Pferde bindet man immer mit einem Sicherheitsknoten an, den man im Notfall mit einem Handgriff lösen kann.

10. Sattelt bei langen Pausen ab. Dazu nehmen Ihr zuerst die Taschen herunter und löst dann den Gurt und hebt den Sattel von seinem Rücken. Lasst den Sattel nie lose auf dem Rücken des Esels liegen.

11. Bürstet das Fell um Schweiß und Dreck zu entfernen und das feuchte Fell zu lüften. Bevor Ihr erneut sattelt, prüft sorgfältig mit der flachen Hand das Fell, damit kein Schmutz zwischen Decke und Eselrücken zurückbleibt und dort zu schmerzhaften Abschürfungen unter dem Sattel führt.

12. Untersucht die Beine eures Esels und die Bereiche unter den Gurten des Sattels auf Verletzungen.

13. Tränkt euren  Esel mit Hilfe seines Futtersackes

14. Sollte der Esel lahmen überprüft zuerst, ob sich vielleicht ein Stein im Huf verklemmt hat. Sollte das der Fall sein, entfernet den Stein vorsichtig. Sollte Euer Esel immer noch lahmen oder sich ernsthaft verletzt haben, ruft unverzüglich bei seinem Besitzer an. Stellt sicher, dass Ihr für diesen Fall die Telefonnummer und ein Handy mit aufgeladenem Akku greifbar habt.

Dieses Infoblatt für Eselwanderer haben freundlicherweise Mag und Patrick vom Eselstall »Rand’o Pas d’ane« bei Cahors zur Verfügung gestellt. Ihr könnt dort Esel für Tagestouren oder auch für eine einwöchige Wanderung auf dem Jakobsweg im traumhaft schönen Tal des Célé leihen. Mehr Infos unter http://randopas-dane.wifeo.com oder im Buch »Im Tal der Dordogne«

 

Campingtour mit Fahrrad

Eine Radtour mit Übernachtung im Zelt – das klingt für Kinder nach großem Abenteuer, ist für die Eltern aber erst mal eine echte logistische Herausforderung. Wie bringt man bloß Zelt, Isomatten und Schlafsack auf dem Fahrrad unter? Und das auch noch für eine ganze Familie?

Planen Sie eine längere Tour mit mehreren Übernachtungen ist hier eventuell die ein oder andere Investition sinnvoll. Zelt und Isomatten gibt es in erstaunlich kompaktem Format. Ein leichtes 4-Personen Zelt bringt nicht mehr als 3 oder 4 Kilo auf die Waage und die gut isolierten bequemen Leichtluftmatratzen von Termarest oder Expeed sind im zusammengerollten Zustand nicht größer als eine Wasserflasche. Die Fahrräder der Erwachsenen sind mit wasserdichten Packtaschen, wie zum Beispiel den Klassikern von Ortlieb, gut ausgerüstet. Zelt und Schlafsäcke lassen sich in wasserdichten Packsäcken für Kanuten über den Packtaschen auf dem Gepäckträger befestigen. Auf diese Art und Weise kann man auch leichte aber sperrige Gegenstände wie Schlafsäcke oder Isomatten auf den Kinderrädern befestigen, ohne diese zu überlasten und damit für die Kinder schlecht manövrierbar zu machen. Außerdem praktisch am Kinderrad: Im Korb vorne am Lenker hat eine Jacke und eine Wasserflasche Platz und es könnte auch noch das Lieblingsstofftier mitfahren.

Um die Campingtour mit Fahrrad einmal ein Wochenende zu testen, reicht auch die Standard-Campingausrüstung und gute Radtaschen. Wasserdichte Packsäcke kann man auch erstmal durch große Plastikbeutel ersetzen. Noch besser ist ein Kinderfahrradanhänger für den Gepäcktransport geeignet. Hier bringt man auch voluminösere Isomatten und ein schwereres Zelt unter und könnte sogar einen Campingkocher einpacken…

Ob Sie unterwegs selbst kochen möchten, ist eine gewichtige Entscheidung. Minikocher mit Stechkartusche eignen sich prima, um zum Frühstück eine Tasse Tee oder Kaffee zu kochen. Darauf eine Mahlzeit für eine Familie zu zaubern, ist eine Übung für Fortgeschrittene. Besser geeignet sind dazu Kochersets wie zum Beispiel der Trangia Sturmkocher (die große Version), die nicht nur stabil stehen, sondern, kompakt verpackt, auch noch Töpfe und eine Pfanne bieten. Für eine Familie wählt man am besten ein Exemplar mit Gasbrenner, so sind kurze Kochzeiten garantiert. Die Entscheidung zur Selbstversorgung bedeutet aber auch, dass Sie auch noch Lebensmittelvorräte transportieren müssen. Für eine entspannte Wochenendtour würde ich daher für Hauptmahlzeiten im Gasthof plädieren und maximal einen kleinen Kocher für den Frühstückskaffee einpacken. Die komplette Ausstattung lohnt sich eigentlich nur für eine längere Fahrradtour.

Unsere Packliste im nächsten Artikel stellt für Sie die Gegenstände zusammen, die unbedingt ins Fahrradgepäck gehören.

Chiemseeradtour

Packliste zur Familienfahrradtour

Kleidung und persönlicher Bedarf:

Wie bei allen Outdooraktivitäten empfiehlt sich Kleidung im Zwiebelprinzip – also in mehreren Schichten übereinander. Dies sind die Basics:

– T-Shirt, Pulli oder Sweat-Shirt
– Fleece
– bequeme Hosen
– Sportschuhe
– Regenjacke
– bei längeren Touren auch Regenhose
– bequeme Sportkleidung als Schlafanzugersatz
– evtl. Badekleidung

Für die Kinder braucht es auch bei kurzen Touren mindestens ein komplettes Kleidungsset zum wechseln

Persönlicher Bedarf:

– Zahnputzzeug
– Kamm / Bürste
– Sonnencreme
– kleines Handtuch
– Fotoapparat
– Vorlesebuch
– kleines Spiel (z.B. Spielkarten)

Sicherheit unterwegs:

– Fahrradhelm
– Fahrradflickzeug
– kleine Luftpumpe
– erste Hilfe Set
– voll aufgeladenes Handy für Notfälle
– Karte (mindestens 1:50.000) der Route

Campingzubehör:

– leichtes Zelt (Iglu) mit ausreichend Platz für die Familie oder 2 kleinere Zelte
– Isomatten
– Schlafsäcke
– Taschenlampe

Essen und trinken:

Wenn Sie unterwegs im Restaurant essen, sparen Sie sich jede Menge Gepäck. Ein paar Snacks für unterwegs sollten Sie trotzdem einpacken, falls nicht alles klappt wie geplant oder zwischendurch mal ein kleiner Motivationsschub notwendig wir.

Das muss unbedingt mit:

– Wasser, mindestens 1 l pro Tag und Person. Der Vorrat kann unterwegs an Campingplätzen oder im Supermarkt nachgefüllt werden.
– Snacks von Obst bis Süßigkeiten
– Taschenmesser

Für Selbstkocher kommt dazu:

– Kocher mit Brennstoff, am besten kombiniert mit Topfset (wie z.B. Trangia)
– Teller, Tassen und Besteck
– Tee und Kaffee
– Lebensmittel

Weitere Informationen zu Packtaschen und geeigneter Ausrüstung finden Sie hier…

Sardinien oder Korsika?

family4travel Sardinien

Eine der ersten Touren auf Sardinien führte Familie Hahn zur Nekropole von Montessu (Tour 25), wo Silas und Janis die Pfade zwischen uralten Grabhöhlen erforschten.

Lena Marie und Martin Hahn reisen seit September 2014 mit Ihren Söhnen Silas (9) und Janis (11) durch Europa. Sie verfolgten Mozarts Spuren in Salzburg, wanderten im Novembernebel an den Plitvicer Seen, besuchten Draculas Burg in Transsilvanien und saßen auf der Halbinsel Chalkidiki am Strand. Ostern haben sie in Rom verbracht und dann waren sie auf Sardinien und Korsika – mit unseren Familienreiseführern im Gepäck. Hier lesen Sie den ausführlichen Praxistest.

Lenas liebevoll entlarvenden und dabei immer witzigen Blick auf beide Inseln finden Sie ebenfalls unter www.family4travel.de

Kanu Biwak

Abenteuer Kanutour

Die Qualität einer Kanutour liegt in der Ruhe. Nichts entspannt wirkungsvoller als das leise Plätschern, die gleichmäßige Bewegung des Paddels und das sanfte Gleiten des Kanus über das Wasser. Für mich ist Paddeln Entschleunigung pur…

Lagerfeuer auf der KiesbankEntschleunigung? Damit können Sie Ihre Kinder so gar nicht hinter dem Computer hervorlocken, oder? Macht ja nichts, zum Glück ist eine Kanutour auch noch viel mehr: Plätze erforschen, die man nur vom Wasser erreichen kann, im Fluss oder im See baden, ein Lagerfeuer mit Würstchen und Stockbrot auf der Kiesbank und übernachten im Zelt direkt am Wasser. Kanutouren und ganz besonders das Kanuwandern sind auch ein echtes Kinder-Abenteuer. Deshalb haben wir auch in jedem unserer Tourenführer mindestens eine Paddeltour vorgeschlagen.

Kanu Biwak an der Dordogne

Kanubiwak an der Dordogne

Das Paddeln eines Kanus ist leicht zu erlernen und geeignete Ziele für Ihr persönliches Flussabenteuer gibt es sowohl direkt vor der Haustür, als auch in vielen beliebten Urlaubsländern. Ein Traumziel in Deutschland für Tagesfahrten und längere Kanuwanderungen sind die Mecklenburgischen Seen. Aber auch wenn Sie eher im Süden Deutschlands wohnen finden Sie in Ihrer Nähe sicher einen Fluss oder See mit Verleihstation. Perfekte Anfängerreviere mit guter Infrastruktur sind zum Beispiel Altmühl, Lahn oder Regen. Sehr gute Infos über viele einfach zu fahrende Kanu-Wanderflüsse in Deutschland finden Sie in der Reihe Kanu kompakt des Thomas Kettler Verlages. Mehrere spannende Tagestouren in Südfrankreich, die sich auch für Anfänger eignen, sind in unserem neuen Buch Im Tal der Dordogne beschrieben.

kanusaarfari

Teamwork im Boot: Schulausflug mit Kanusaarfari auf der Saar.

Eine Tour mit dem Kanu ist auch für Teenager eine spannende Sache und eignet sich sogar als mehrtägige Klassenfahrt. Kanu Saarfari in Schoden verleiht Kanus auf Saar und Mosel. Carola und Daniel Schulz begleiten aber auch Schulklassen auf einer Tagesfahrt und bieten eine geführte Wanderfahrt auf der Dordogne oder eine Kanureise nach Sardinien an. Das komplette Programm finden Sie unter www.kanusaarfari.de

kanusaarfari

10 gute Tipps für eine gelungene Kanutour

1. Keine Passagiere an Bord:
Auch jüngere Kinder brauchen ein eigenes Paddel in der passenden Größe. Sie können dann mitpaddeln, solange die Energie reicht. Nur so sind sie wirklich aktiv beteiligt. Einfach nur Passagier sein, wird schnell langweilig.

2. Die Länge der Tour dem Alter der Kinder anpassen:
Kalkulieren Sie im Kanadier auf Gewässern ohne Strömung maximal 3 Kilometer pro Stunde. Mit kleineren Kindern reicht für den Anfang eine Strecke von maximal 10 Kilometer.

3. Pausen machen:
Je jünger Ihre Kinder sind, desto wichtiger sind regelmäßige Pausen an Land zum Toben und spielen. Während der Fahrt ist der Bewegungsradius stark eingeschränkt.

4. Proviant:
An einigen Kanurouten kann man auch einkehren. Erkundigen Sie sich vorher beim Verleih und stellen Sie sicher, dass der Gasthof auch geöffnet ist. Aber eigentlich ist es eh viel spannender, unterwegs einen besonderen Picknickplatz zu suchen. Alles was es dazu braucht kommt in die wasserdichte Packtonne, die Sie mit Ihrem Kanu ausleihen können.

5. Abenteuer planen:
Ein Grillfeuer auf der Kiesbank ist ein beliebter Höhepunkt jeder Kanutour. Holz sammeln und Feuer machen, ist der Inbegriff eines Outdoorabenteuers. Erkundigen Sie sich vorher ob und wo Feuer machen erlaubt ist. Ist ein Feuer zu aufwändig tut es zur Not auch mal der Einmalgrill. Der fährt dann aber selbstverständlich nach dem Einsatz im Kanu mit zum Ziel.

6. Das richtige Ziel:
Suchen Sie im Hochsommer ein Gewässer aus in dem man auch baden kann. Dann macht der Ausflug doppelt soviel Spaß. Badesachen nicht vergessen.

7. Richtige Kleidung:
Rechnen Sie immer damit, dass Sie mit den Füßen ins Wasser müssen. Zum Paddeln trägt man daher Schuhe, die nass werden dürfen. Bei uns haben sich Trekkingsandalen bewährt, flache Stoffturnschuhe oder Wasserschuhe sind ebenfalls möglich. Hosen sollte man zumindest hochkrempeln können. Ein Material dass schnell trocknet ist besser geeignet als eine Jeans.

8. Sonnenschutz:
Im Sommer unbedingt an einen gut sitzenden Sonnenhut und Sonnencreme denken. Auf dem Wasser ist die Sonneneinstrahlung besonders stark und im Boot können Sie der Sonne schlecht ausweichen.

9. Wechselkleidung:
Bei jedem Verleih bekommen Sie zu Ihrem Kanu eine wasserdichte Tonne. Neben Proviant und genug Trinkwasser gehört in die Tonne an kühleren Tagen auch Wechselkleidung und eine Jacke – auch wenn Sie ziemlich sicher nicht kentern werden.

10. Erste Hilfe Set:
Es gibt sie fertig in einer Tasche verpackt für Wanderer und Radler. Ein kleines Erste-Hilfe Set gehört zum Standard bei allen Outdooraktivitäten mit Kindern. Kindern müssen im Kanu außerdem eine Rettungsweste mit Kragen tragen. Genauere Informationen finden Sie beim Thema Sicherheit.

Kanadier oder Kajak?

Unter dem Begriff Kanu werden zwei Bootstypen zusammengefasst, die sich in der Fahrtechnik deutlich unterscheiden. Da gibt es einmal den Kanadier, ein oben offenes schmales Boot mit flachen Sitzbänken. Er wird am besten von mindestens zwei Personen mit dem Stechpaddel gefahren. Indianerfans unter den Kids kennen diesen Bootstyp bestimmt. Das flache, oben geschlossene Kajak, welches man mit einem Doppelpaddel steuert, kommt dagegen aus der Tradition der Eskimos.

kanu Kini

Mit Kanu Kini auf dem Forggensee bei Füssen: In einem Kanadier findet die ganz Familie Platz.

Ein Kanadier ist gemütlicher als ein Kajak. Er hat mehr Gewicht und ist bei gleichem Krafteinsatz langsamer. Dafür liegt er ziemlich stabil im Wasser, ist unkompliziert in der Handhabung und für längere Fahrten einfach zu beladen. Hier findet eine ganze Familie Platz in einem Boot, was Kosten spart und Spaß macht. Etwas schwieriger ist am Anfang die Paddeltechnik. Das Lenken und das mühelose Geradeausfahren mit dem Stechpaddel ist nicht schwierig zu erlernen, braucht aber ein bisschen Grundwissen. Bei seinen Schnuppertouren auf dem Forggensee erklärt und zeigt Uwe Simniok von der Kanustation Kanu-Kini in Füssen die wichtigsten Techniken bevor die Gruppe zur Fahrt in den Sonnenuntergang startet. Die Paddeltour in den Sonnenuntergang finden Sie übrigens als Tour 24 im Buch Mit Kindern im Allgäu.

Mecklenburgische Seen

Sicherer Platz im Zweierkajak

Der Sitz eines Kajaks befindet sich in einer Luke im Bootskörper, was auch das charakteristische Fahrgefühl ausmacht: man sitzt fast im Wasser. Der Einstieg erfordert deutlich mehr Sportlichkeit als im Kanadier. Kajaks sind leicht und kippelig. Dafür ist ein Kajak leicht zu lenken, bietet dem Wind wenig Widerstand und ist damit ein flottes Gefährt auf  strömungsfreien Gewässern und Seen. Vor allem die langen schmalen Wanderkajaks mit Steueranlage fahren sich auf Seen auch bei leichtem Wind noch vorzüglich. Auf Flüssen kommen kürzere Bootstypen zum Einsatz. Jüngere Kinder platziert man gut und sicher im vorderen Sitz eines Zweierkajaks. Die allerersten Erfahrungen im Kajak sollten Eltern jedoch besser ohne Kinder im Boot sammeln. Kanutour Mecklenburgische SeenEs gibt auch spezielle Kajaks für Kinder, die für die Größeren ab etwa 8-10 Jahren natürlich spannender sind als der sichere Platz zwischen Mama und Papa. Wir hatten auf unserer ersten längeren Familien-Wanderfahrt auf den mecklenburgischen Seen zusätzlich zum Kanadier ein Kajak dabei. Ursprünglich war die Idee die Kids im eigenen Boot nicht zu überfordern und den Platz im Kanadier abwechselnd zum Ausruhen zur Verfügung zu stellen. Es war aber selbst bei Gegenwind auf dem See keine Frage – der Platz im Kajak war deutlich beliebter.

Die wichtigsten Sicherheitsregeln für Kanuten

Kanu fahren ist ein ungefährlicher Sport, wenn man wenige Sicherheitsregeln beachtet und sich nicht überfordert. Kanustationen werden vorrangig an Flüssen eingerichtet, die sich auch für Anfänger eignen. An den Verleihstationen bekommen Sie auch alle notwendigen Informationen über die Strecke und eine kurze Einführung in die Paddeltechnik. Wer es genauer wissen möchte, beginnt seine Karriere als Paddler mit einem Kanukurs.

1. Das beste Revier für Anfänger sind Flüsse mit wenig Strömung.

2. Wenn Sie ihr Boot bei einer Kanustation leihen, dürfen Kinder meist erst ab 6 Jahren mit aufs Wasser. Wie alle Insassen eines Kanus, müssen sie sicher schwimmen können. Zusätzlich brauchen Kinder eine ohnmachtssichere Rettungs­­­weste mit Kragen, die sorgfältig angepasst werden sollte.

Mit Kindern im Kanu

Kinder im Kanadier: Richtig ausgestattet mit Sonnenhut und Rettungsweste.

3. Nicht nur als Vorbildfunktion sollten auch die Erwachsenen ihre Schwimmwesten immer sicher geschlossen tragen – auch wenn das machmal albern erscheint. Sollten Sie unerwartet doch einmal kentern, haben Sie so die Hände frei, um Ihre Kinder zu unterstützen, die Paddel festzuhalten und das Boot an Land zu bringen.

4. Wer auf größeren Seen kentert, muss mit dem Kanu zurück ans Land. Für Ungeübte ist es fast unmöglich im tiefen Wasser zurück ins Boot zu klettern. Gehen Sie auf Seen also kein Risiko ein und bleiben Sie bei Wind und Wellen an Land oder halten sich strikt in Ufernähe.

5. Das Befahren von Flüssen mit starker Strömung und das Paddeln auf dem Meer braucht besondere Kenntnisse und bleibt fortgeschrittenen Kanuten vorbehalten.

6. Fragen Sie beim Buchen eines Leihkanus gezielt nach passender Ausrüstung für Kinder. Wichtig sind Rettungswesten und Paddel in Kindergröße.

7. Erfragen Sie an der Station auch immer, ob es Stellen gibt, an denen besondere Aufmerksamkeit nötig ist. Auf einigen Flüssen müssen Wehre umtragen oder über Bootsrutschen umfahren werden. An den Mecklenburgischen Seen gibt es mehrere Schleusen, die man auch mit Kanu passieren darf.

Bootsrutsche an der Altmühl

Rasante Fahrt: Bootsrutsche an der Altmühl

8. Sollte Sie der Kanuvirus erwischen und Sie sind später einmal im eigenen Boot unterwegs, ist es unumgänglich vor jeder Fahrt Informationen über das Gewässer einzuholen, das man befahren möchte. Geeignete Informationsquellen sind aktuelle Kanubücher oder einschlägige Seiten im Internet.