Eine Radtour mit Übernachtung im Zelt – das klingt für Kinder nach großem Abenteuer, ist für die Eltern aber erst mal eine echte logistische Herausforderung. Wie bringt man bloß Zelt, Isomatten und Schlafsack auf dem Fahrrad unter? Und das auch noch für eine ganze Familie?
Planen Sie eine längere Tour mit mehreren Übernachtungen ist hier eventuell die ein oder andere Investition sinnvoll. Zelt und Isomatten gibt es in erstaunlich kompaktem Format. Ein leichtes 4-Personen Zelt bringt nicht mehr als 3 oder 4 Kilo auf die Waage und die gut isolierten bequemen Leichtluftmatratzen von Termarest oder Expeed sind im zusammengerollten Zustand nicht größer als eine Wasserflasche. Die Fahrräder der Erwachsenen sind mit wasserdichten Packtaschen, wie zum Beispiel den Klassikern von Ortlieb, gut ausgerüstet. Zelt und Schlafsäcke lassen sich in wasserdichten Packsäcken für Kanuten über den Packtaschen auf dem Gepäckträger befestigen. Auf diese Art und Weise kann man auch leichte aber sperrige Gegenstände wie Schlafsäcke oder Isomatten auf den Kinderrädern befestigen, ohne diese zu überlasten und damit für die Kinder schlecht manövrierbar zu machen. Außerdem praktisch am Kinderrad: Im Korb vorne am Lenker hat eine Jacke und eine Wasserflasche Platz und es könnte auch noch das Lieblingsstofftier mitfahren.
Um die Campingtour mit Fahrrad einmal ein Wochenende zu testen, reicht auch die Standard-Campingausrüstung und gute Radtaschen. Wasserdichte Packsäcke kann man auch erstmal durch große Plastikbeutel ersetzen. Noch besser ist ein Kinderfahrradanhänger für den Gepäcktransport geeignet. Hier bringt man auch voluminösere Isomatten und ein schwereres Zelt unter und könnte sogar einen Campingkocher einpacken…
Ob Sie unterwegs selbst kochen möchten, ist eine gewichtige Entscheidung. Minikocher mit Stechkartusche eignen sich prima, um zum Frühstück eine Tasse Tee oder Kaffee zu kochen. Darauf eine Mahlzeit für eine Familie zu zaubern, ist eine Übung für Fortgeschrittene. Besser geeignet sind dazu Kochersets wie zum Beispiel der Trangia Sturmkocher (die große Version), die nicht nur stabil stehen, sondern, kompakt verpackt, auch noch Töpfe und eine Pfanne bieten. Für eine Familie wählt man am besten ein Exemplar mit Gasbrenner, so sind kurze Kochzeiten garantiert. Die Entscheidung zur Selbstversorgung bedeutet aber auch, dass Sie auch noch Lebensmittelvorräte transportieren müssen. Für eine entspannte Wochenendtour würde ich daher für Hauptmahlzeiten im Gasthof plädieren und maximal einen kleinen Kocher für den Frühstückskaffee einpacken. Die komplette Ausstattung lohnt sich eigentlich nur für eine längere Fahrradtour.
Unsere Packliste im nächsten Artikel stellt für Sie die Gegenstände zusammen, die unbedingt ins Fahrradgepäck gehören.