Der dritte Teil der Naturzeit Vanlife-Tipps
Neben der Basis-Ausrüstung wie Tisch, Stühle und Küchenequipment gibt es in den Taschen und Fächern in unserem Campervan noch einige kleine Helfer, die das Camperleben bequemer machen oder uns in Notsituationen aus der Patsche helfen können.
1. Handliches Werkzeug vom Multitool zur Sägekette
Für kleine Reparaturen an der Ausrüstung eignen sich die handlichen Multitools mit Zange, Schraubenzieher und anderen Kleinwerkzeugen. Unseres ist vom Discounter und ein bisschen klapprig. Hochwertigere Alternativen gibt es zum Beispiel von Victorinox (das Victorinox Swiss Tool Spirit Plus würde uns gefallen), Gerber oder Leatherman. Es gibt die Miniwerkzeuge auch als Biketool mit allem, was ihr für eine Fahrradreparatur braucht. Neuerdings ergänzt eine Säge in Kettenform unser Equipment. Sie war eigentlich zum Brennholz zersägen bei Kanutouren gedacht, eignet sich zum selben Zweck aber natürlich auch im Campingbus. Wir haben uns nach ausführlicher Recherche die von »Nature is Adventure« zugelegt. Funktioniert super!
2. Snapy zum Spinnenretten
Unsere Kids waren beide nahe an einer Spinnenphobie und alle Krabbeltiere mit langen Beinen mussten unverzüglich den Bus oder das Zelt verlassen. Mit der Hand fange ich Spinnen auch nicht so gerne und mit Glas und Pappe im Campingbus herumzuklettern ist wenig komfortabel.
Da begegneten wir Snapy, dem Insektenfänger. Der lange Stiel sorgt für den angemessenen Abstand zur Spinne und die kleine Kammer für die Insekten wird per Schiebeknopf fest verschlossen. Sie ist außerdem durchsichtig, sodass man das gefangene Tier aus sicherer Distanz noch einmal genau betrachten kann, bevor man es an die frische Luft setzt. Das baut nicht nur bei Kindern Ängste ab. Als sie dann etwas größer waren, konnten unsere Kindern mit Snapy auch selbst Insekten »retten«, die sich in den Bus oder ins Haus verirrt hatten. Unser Snapy kam von Jako-o, ihr könnt aber auch einfach nach einem »Insektenfänger« suchen. Inzwischen reisen unsere Kinder alleine, Snapy ist bei uns im Bus geblieben und auch ohne Kids weiterhin im Einsatz.
3. Gaffa Tape
Das Textilklebeband (silber oder schwarz) ist extrem stabil und klebt absolut zuverlässig. Uns hat es unterwegs schon mehrfach gerettet. Es ist ein wahres Allheilmittel, mit dem ihr kleine Schäden aller Art in den Griff kriegt: Vom simplen Loch im faltbaren Wasserkanister bis zum defekten Dachfenster. Ja, richtig gelesen. Das Dachfenster flog uns aufgrund einer defekten Halterung mitten in den Bergen der spanischen Pyrenäen um die Ohren. Eine heftige Böe fegte es auf die Straße, wo der Kunststoff in zwei große und einige kleinere Teile zersprang. Was nun? Ein Loch im Dach und über dem Bett mitten auf der Reise? Regen war schon für den nächsten Tag angekündigt. Nach dem ersten, tief sitzenden Schock, haben wir unser Fenster mit viel Tape wieder zusammengepuzzelt und anschließend auf dem Busdach festgeklebt. Nachdem beim ersten Regen noch Wasser durchkam, wurde das Fester mit einer stabilen Plastiktüte überklebt und hielt dicht – für weitere zwei Reisewochen, die Rückfahrt von der französischen Atlantikküste auf der Autobahn und noch ein paar Wochen zu Hause bis das Ersatzfenster von Westfalia endlich eintraf. Seitdem ist das Gaffa-Tape ein fester Bestandteil der Ausrüstung – und zwar immer eine ganze Rolle davon.
4. Fußmatte im Eingang
Es ist kaum zu glauben wie schnell ihr Sand und Steinchen ins Auto tragt. Das ist auch kaum zu vermeiden. Selbst wenn ihr die Schuhe gleich im Eingang auszieht, habt ihr ständig die Botanik eures aktuellen Stellplatzes im Auto. Nur bei Asphalt bleibt euer Auto sauber – aber wer will schon auf Asphalt stehen. Ist es draußen auch noch feucht, ist eine Fußmatte im Eingang beinahe unumgänglich. Nach mehreren Anläufen haben wir dort jetzt eine große, kurzflorige Matte liegen, die sich gut sauber halten lässt. Es lohnt sich hier auf Qualität zu achten, das Teil wird wirklich strapaziert.
5. Handbesen
Es gibt kleine Handstaubsauger, mit denen man Krümel und Erde aus dem Van befördern könnte. Sie sind laut, sperrig und gehen schnell kaputt. Deutlich handlicher, völlig unempfindlich und dazu auch noch unabhängig von der Stromversorgung, ist ein ganz normaler kleiner Handfeger mit dem ihr den Dreck einfach zur Schiebetür hinausbefördert. Die dazugehörige Schaufel könnt ihr getrost zu Hause lassen. Wenn ihr ein Exemplar mit rauen, festen Borsten wählt, kriegt ihr damit auch Fußmatten sauber. Wir haben ihn mehrmals täglich in der Hand.
6. Isomatte Z-Rest
Zum draußen Sitzen auf feuchtem Boden, gemütlich liegen am Kiesstrand und auch um den Sitzplatz in der Bustür halbwegs staubfrei zu kriegen verwenden wir eine Isomatte. Perfekt ist dazu die faltbare Z-Rest, die man immer auf die passende Breite falten kann. Zur Aufbewahrung muss sie nicht gerollt werden, man klappt sie einfach zusammen.
7. Mini-Sitzkissen
Unsere Mini-Kissen haben ebenfalls die praktische Zick-Zack-Faltung sind aber so winzig, dass sie in jede Tasche passen. Bei uns stecken sie meistens im Rucksack, sodass wir unterwegs auch bei feuchtem Wetter einen trockenen Sitzplatz haben. Alternativ sind die Mini-Kissen auch die richtige Ausrüstung, um in der Bustür nicht im Dreck zu sitzen.
8. Petzl Noctilight
Wir sind inzwischen mit der x-ten Generation Taschenlampen gereist, die immer wieder ersetzt werden mussten – meistens weil sie nicht mehr aufzufinden waren. Außerdem hatten wir immer noch eine kleine Laterne für den Platz vor dem Bus dabei, die aber selten eine lange Lebenszeit erreichte und außerdem meist große Batterien brauchte. Jetzt haben wir etwas besonderes entdeckt – eine Lampe die gleichzeitig Taschenlampe und Laterne ist und außerdem auch noch per USB geladen werden kann. Eine Taschenlampe der neuen Generation sozusagen.
Die Stirnlampe Petzl Actik Core lässt sich wahlweise mit Batterien oder mit einem Akku betreiben – je nachdem was gerade zur Verfügung steht. Drei verschiedene Helligkeitsstufen lassen euch die Wahl ob ihr ein wirklich starkes Licht braucht oder ob eine energiesparende Schummerbeleuchtung ausreicht. Das Band der Stirnlampe lässt sich gut verstellen und sie sitzt optimal. Der Clou ist aber das Noctilight, eine Hülle in der die Lampe gleichzeitig sicher verpackt und zudem auch noch als Tischlaterne oder Zeltlicht einsetzbar ist. Eine für alles sozusagen! Vielseitiger kann Ausrüstung kaum sein. Nur verlegen sollte man das wertvolle Stück besser nicht!
9. Wäscheleine im und am Fahrzeug
Ein Seil als Wäscheleine zum Spannen zwischen zwei Bäumen oder zwischen Bus und Baum gehört zur Standardausrüstung im Campingbus. Statt einer dünnen Wäscheleine haben wir ein stabiles, vielseitig einsetzbares Seil dabei. Es kam auch schon als Kanu-Leine zum Einsatz. Wäscheleinen jeder Art gehören aber nur auf Campingplätze. Wenn ihr frei steht und etwas aufhängen müsst oder bei Regenwetter, könnt ihr auch im Bus ein kurzes Seil spannen – zum Beispiel zwischen Fahrer- und Beifahrertür mit Hilfe der Türgriffe. Alternativ tut eine Hakenleiste gute Dienste, die normalerweise an Badezimmertüren eingehängt wird, wenn ihr in eurem Bus einen guten Platz dafür findet. Feuchte Handtücher landen bei uns zum Trocknen auch schon mal über den Autospiegeln.
10. Klappleiter
Stauraum ist knapp im Nugget und Outdoor-Ausrüstung ist eher sperrig. Schwimmwesten und Faltboot oder ein zusätzliches Zelt und die großen Wanderrucksäcke lassen sich bei uns nur außerhalb des Wohnraumes transportieren. Für den Nugget gibt es da einen Gepäckträger fürs Hochdach, der oberhalb des normalen Fahrradträgers montiert ist. Bei anderen Bussen haben wir schon Dachboxen und Dachgepäckträger gesehen. Aber wie kommt man unterwegs da hinauf? Unsere Lösung ist eine Faltleiter. Im zusammengeklappten Zustand liegt sie an der Seite im Dachbett und stört dort nicht weiter. Mit ihrer Hilfe kommen wir jederzeit an die Alubox, die auf dem Dachgepäckträger befestigt ist.
11. Bodengitter in der Kompressorkühlbox
Fast alle kleinen Vans sind mit einer Kompressorkühlbox ausgestattet. Unsere funktioniert einwandfrei und lässt sich auch bei Sommerhitze noch gut auf Kühlschranktemperaturen bringen. Sie hat nur einen einzigen kleine Makel: Unten in der Box ist es immer leicht feucht. Im Sommer steht nach einigen Tagen alles im Wasser. Verpackungen aus Papier weichen dabei zügig durch. Um das zu verhindern, müsste man die Box fast täglich »trockenlegen«. Alternativ sorgt ein Gittereinsatz aus Plastik dafür, dass die Vorräte leicht erhöht und damit trocken stehen.
12. Klemmen, Magnete, Spanngurte und Karabiner
Ein kleiner Vorrat reist immer mit. Die Klemmen sind perfekt zum fixieren von schattenspendenden Tüchern an der Markise oder auch einmal zum Sichern der Handtücher auf der Leine. Die Spannriemen haben wir schon zum Verlängern der Wäscheleine verwendet (wenn der Baum doch einen halben Meter zu weit entfernt stand), zum fixieren unseres Einkaufskorbes im Bus oder zum Sichern zusätzlicher Ausrüstung auf dem Fahrradträger. Wo immer ein Teil der Bus-Ausrüstung rutscht, klappert, im Weg rumliegt oder kaputtgeht: Diese Teile machen sich überall nützlich.
Und natürlich unsere WOMO-Reiseführer 🙂
Unsere Bücher aus der WOMO-Reihe führen euch zu den schönsten Orten einer Region und stellen neben Campingplätzen, Wohnmobilstellplätzen und freien Übernachtungsplätzen auch Sehenswertes und kleine Wanderungen vor. Das hier sind nur unsere sieben Bücher der WOMO-Reihe, die inzwischen fast alle Reiseziele in Europa abdeckt.
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