Neueste Artikel

Zehn naturnahe Campingplätze am Meer

Hier kommen zehn Campingplätze am Meer, die wir besonders mögen. Die ersten sechs liegen am Mittelmeer auf den Inseln Sardinien und Korsika mit ihren traumhaft schönen Stränden. Die letzten vier Plätze eignen sich für alle, die die Ostsee lieben. Neben der mecklenburgischen Ostseeküste mit den Inseln Rügen und Usedom sind hier auch Lettland und Estland vertreten. Beide Länder sind ein echtes Paradies, wenn ihr gerne naturnah campt.

Campingplätze am Mittelmeer

Camping Acapulco | SardinienCamping Acapulco Palau

Schön gelegener Campingplatz am Meer am Ortsrand von Palau im Norden der Insel Sardinien. Geöffnet März bis Oktober. www.campingacapulco.com

Ausstattung: gute, aber eher einfache Sanitäranlagen, gemütliches Restaurant mit guter Küche, WLAN in der Nähe der Rezeption,
Warum wir diesen Platz so mögen: Die schönsten Stellplätze liegen leicht erhöht im vorderen Bereich und haben Meerblick. Am Platz gibt es eine kleine, extrem nette Badebucht zwischen dicken Steinen. Die Sanitäranlagen sind zwar nicht ganz so schick, dafür spült man hier mit Meerblick. Um nach Palau zu kommen, spaziert man auf einem Pfad immer an der Küste entlang. In Palau gibt es dann viele kleine Läden und auch die ein oder andere Gelateria. Schon diese Kurzwanderung vermittelt Urlaubsfeeling pur.
Was kann man hier machen: Von Palau fahren Ausflugsboote ins Maddalena Archipel mit vielen kleinen Inseln. Alternativ kann man auch per Fähre nach La Maddalena hinüberfahren. Dort lohnt ein Bummel durch den Hauptort La Maddalena und ein Wanderausflug auf die benachbarte und mit einem Damm verbundene Insel Caprera mit unberührter Natur und schönen kleinen Sandbuchten. (Tour 1 und 2 | Sardinien mit Kindern)
Die kleinen Schwächen: Während der Ferienzeit sind die schönsten Plätze vorne am Wasser schnell belegt. Mit dem Camper steht man dann auf einer etwas öden Schotterfläche. Die schönsten Strände Sardiniens liegen ein Stück entfernt und der Ferienort Palau ist nur in seinem Zentrum attraktiv. In den Außenbereichen wuchern Appartementanlagen die Hänge hinauf.
Alternative: Wer Wert auf komfortablere Sanitäranlagen legt, wählt den Camping Baia Saraceno auf der anderen Seite von Palau. Hier gibt es ebenfalls eine Handvoll traumhaft schöner Plätze direkt über dem Meer und sehr nette kleine Häuschen (Tukuls) in toller Lage.

Camping Capo Ferrato | SardinienCamping Capo Ferrato Costa Rei

Familiärer Platz direkt hinter einem der schönsten Strände Sardiniens am Rand des Ortes Costa Rei. Geöffnet Ostern bis Anfang November. www.campingcapoferrato.com

Ausstattung: Gepflegte, neu renovierte Sanitäranlagen, Ristorante und kleiner Laden, WLAN, Schirme und Liegen am unteren Platzrand (falls gewünscht), im Juli und August Animation an einem abgelegenen Platz der Anlage.
Warum wir diesen Platz so mögen: Zuerst einmal ist der lange Sandstrand vor dem Camping einfach grandios. An Ostern kann man hier tolle Strandspaziergänge machen, etwa ab Mai ist das Wasser warm genug zum Baden. Über feinen weißen Sand geht sanft ins türkisblau schimmernde Wasser. Die vorderen Stellplätze sind nur durch einen Maschendrahtzaun vom Sand getrennt. Eine zweite besonder Qualität des Platzes sind das Team und die Atmosphäre. Der Campingplatz wird in der zweiten Generation von der Familie Fanni geführt und das mit Herzblut. Im Frühsommer gibt es im Rahmen der sardischen Wochen Auflüge zum Schäfer, auf die Orangenplantage oder zum Imker. Das Programm betreut Platzchefin Patrizia persönlich. Wir lieben diesen Platz vor allem an Ostern, wenn er noch nicht voll besetzt ist. Costa Rei ist dann außerdem einer der wenigen Orte, die nicht mehr im touristischen Tiefschlaf liegen und ihr bekommt zumindest eine Pizza. Auch das Ristorante auf dem Platz ist schon ab Ostern geöffnet.
Andere Qualitäten entwickelt der Capo Ferrato im Hochsommer: Durch die Lage neben einem Naturschutzgebiet ist der Strand vor dem Camping nur mit einem längeren Fußmarsch zu erreichen und bleibt auch im größten Trubel vergleichsweise ruhig.
Was kann man hier machen: Costa Rei ist das perfekte Badeziel. Außerhalb der Badesaison locken Wanderungen an der Küste oder im nahen Parco Sette Fratelli. (Tour 32 und 33 | Sardinien mit Kindern). Auch Cagliari mit schöner Altstadt und einem interessanten historischen Museum lohnen einen Besuch. (Tour 31 | Sardinien mit Kindern)
Die kleinen Schwächen: Der Camping ist nicht besonders groß, sehr beliebt und daher meist schon ab Pfingsten bis auf den letzten Platz belegt. Auf anderen Campingplätzen Sardiniens habt ihr zu dieser Zeit noch viel Raum um Euch herum. Im Hochsommer ist das dann wieder egal, da ist es überall voll. Für Juli und August müsst Ihr unbedingt rechtzeitig reservieren, sonst habt ihr keine Chance auf einen Stellplatz. Vorsicht im Hochsommer mit den schönen Plätzen ganz vorne am Meer: Sie haben nur wenig Schatten und an heißen Tagen stehen hier nur hitzeresistente Naturen richtig gut.

Camping Cote de Nacres | KorsikaCamping Cote de Nacres Solenzara

Campingplatz am Meer bei Solenzara an der Ostküste der Insel Korsika. Geöffnet April bis Ende September. www.campingdesnacres.fr

Ausstattung: Gepflegte Sanitäranlagen, im Hochsommer Pizzeria am Strand, Baguetteservice, Hochseilgarten benachbart.
Warum wir diesen Platz so mögen: In der ersten Platzreihe des Cote de Nacres steht ihr praktisch am Strand. Also quasi beinahe »Les pieds dans l‘eau« – die Füße im Wasser. Nicht mal ein Zaun trennt euch vom breiten Sandband der korsischen Ostküste. Wir ziehen allerdings die zweite Reihe vor, in der Bäume ein wenig Schatten gewähren. Auf den ersten Blick liegt der Platz ungünstig nahe an der Küstenstraße, die man aber erstaunlich wenig hört. Läuft man am Strand rechts kommt man zur Mündung der Solenzara ins Meer und könnte hier auch im Süßwasser baden.
Was kann man hier machen: Der Platz liegt direkt an der Zufahrtsstraße in die Berge und zum Bavellapass. Auf dem Weg hinauf gibt es an der Solenzara und am Fiumicelli sehr schöne, einfach erreichbare Badegumpen im Fluss. Im Fiumicelli kann man auf einer Flusswanderung im Wasser den Bachlauf hinaufsteigen. (Tour 41 | Korsika mit Kindern)
Die kleinen Schwächen: Die Küstenstraße ist nah und auch zu hören.

Camping Calamar | Korsika

Kleiner Platz im Küstenwald an der Ostküste Korsikas bei Prunete. Geöffnet Mitte Mai bis Mitte Oktober, einfach und preisgünstig. www.campingcalamar.eu

Ausstattung: Einfache aber saubere Sanitäranlagen, Grillplatz, Baguetteservice
Warum wir diesen Platz so mögen: Fährt man über die hoppelige Zufahrt auf den Platz begrüßen einen zuerst aus Baumstümpfen wachsende Holzfiguren. Es gibt einen kleinen Kräutergarten und der Rezeptionsbereich ist liebevoll gestaltet. Die schönsten Stellplätze liegen dagegen ziemlich naturbelassen und himmlisch ruhig in kleinen Parzellen mitten im Wald. Über einen Sandpfad kommt man vom Platz zum Meer und zu einem schönen Sandstrand.
Was kann man hier machen: Der Calamar ist ein guter Platz für einen längeren Badeaufenthalt. Die nahen Bergen der Castagniccia lohnen den ein oder anderen Ausflug. Es gibt auch markierte Wanderwege auf denen man allerdings mit ordentlichen Höhenunterschieden rechnen muss.
Die kleinen Schwächen: Die Sanitäranlagen sind einfach und bei voll belegtem Platz gut ausgelastet. Duschen ist nur zu eingeschränkten Zeiten möglich. Beliebter Familienplatz und in deutschen Ferienzeiten meist bis auf den letzten Platz belegt.

Camping Village Ostriconi | KorsikaCamping Ostriconi Korsika

Schöner Campingplatz in absoluter Alleinlage am Rand der Désert des Agriates, einer steinigen Berglandschaft an der Westküste Korsikas. Geöffnet ca. Mai bis Oktober. www.village-ostriconi.com

Ausstattung: Eher einfache aber saubere Sanitäranlagen, Baguetteservice, kleiner Laden, Restaurant, Pool, Häuschen zum Mieten.
Warum wir diesen Platz so mögen: Den Camping Plage d‘Ostriconi lieben wir vor allem für seine Lage mitten im Nichts und für seinen traumhaft schönen Weg zum Meer. Der Weg zur nahen Küste führt durch ein üppig grünes Tal am Fluss entlang, hinter dem die rötlichen Berge der Désert des Agriates aufragen. Über eine Brücke geht es dann in den Sand. Um zum Strand und zum Meer zu kommen, muss man zuerst den Fluss durchwaten. Je nach Wasserstand kann das etwas abenteuerlich werden. Die naturbelassene Plage d‘Ostriconi teilt man sich dann auch mal mit Kühen. Der Platz selbst glänzt mit einem sehr freundlichen, hilfsbereiten Team und einem recht guten Restaurant.
Was kann man hier machen: Ein Küstenwanderweg führt in drei Tagen vom Campingplatz einmal um die Désert des Agriates mit ihren vielen kleinen Buchten und traumhaften Sandstränden und bis nach Saint Florent. Es sind aber auch kürzere Wanderungen in die Steinwüste möglich (Tour 5 | Korsika mit Kindern). Ansonsten lockt natürlich der Strand.
Die kleinen Schwächen: Die Sanitäranlagen sind eher einfach, recht luftig ausgefallen was aber nur an Schlechtwettertagen stört. Die Häuschen haben schon bessere Tage gesehen. Im Hochsommer ist der Boden an vielen Stellen recht staubig.

Camping Plage de Cupabia | KorsikaCamping Cupabia an der Plage de Cupabia

Einfacher Strandcampingplatz an einer abgelegenen Bucht im Südwesten Korsikas. Geöffnet etwa Mai bis Oktober. www.acaladicupabia.com

Ausstattung: Recht gute Sanitäranlagen, sehr schönes Restaurant mit Plätzen am Meer, kleiner Laden und Baguetteservice.
Warum wir diesen Platz so mögen: Lange Jahre gab es an der Plage de Cupabia nur eine schattenfreie Wiese neben dem Restaurant und hinter einem absoluten Traumstrand. Eingefasst von Steinbrocken liegt der schön geschwungene Sandstrand in einer geschützten Bucht. Es geht familientauglich sanft ins glasklare Wasser und der Sand ist schneeweiß. Bei unserem ersten Besuch vor etlichen Jahren sausten noch die ganze Nacht die Hunde des Besitzers über den Platz und kläfften bei jeder Gelegenheit, so dass der nächtliche Weg über die stockdunkle Wiese zum einfachen Toilettenhäuschen zur kleinen Mutprobe wurde. Inzwischen geht es an der Plage de Cupabia aber recht zivilisiert zu. Es gibt richtige Sanitärlagen und hinter der sonnigen Wiese auch Plätze im Schatten hoher Bäume. Der nächste Ort bleibt jedoch weit entfernt und die Bucht einer dieser traumhaft schönen Plätze mit »Am-Ende-der-Welt-Feeling.«
Was kann man hier machen: Baden, relaxen und an der Küste entlangspazieren. Der Genuesenturm, den ihr links oben sehen könnt, ist ein schönes Ziel und inzwischen kann man über eine steile Leiter in den Turm und weiter hinauf auf die Plattform (Tour 21 | Korsika mit Kindern).
Die kleinen Schwächen: So richtig herzlich ist man nicht an der Rezeption und den tollen Strand lässt man sich gut bezahlen. Der Übernachtungspreis passt nicht so ganz zur immer noch einfachen Ausstattung. Die Wasserversorgung ist auf dem abgelegenen Platz ein Problem und in trockenen Sommern kann es leicht zu Engpässen und Einschränkungen kommen.

Campingplätze an der Ostsee

Camping Melnsilns | LettlandCamping Melnsilns Lettland

Kleiner Campingplatz direkt an der Ostseeküste in der Region Kurzeme, die einige Kilometer südlich von Riga liegt. Ganzjährg geöffnet. www.melnsils.lv

Ausstattung: Einfache Duschen und WCs, Gaststätte mit Terasse über dem Meer
Warum wir diesen Platz so mögen: Der absolute Hit des Camping Melnsils sind 16 Schlaffässer, die etwas oberhalb des schmalen Strandes am Ufer aufgereiht stehen. Sie bieten Raum für 2-4 Personen und freien Blick aus dem Bett auf das Meer. Mit Camper oder Zelt steht man auf einer Wiese hinter der ersten Baumreihe auch recht gut, aber längst nicht so ungewöhnlich. Der gemütliche Gasthof auf dem Platz (auf lettisch Krogs) bietet gute Küche zu günstigen Preisen.
Was kann man hier machen: Die nahe Landspitze Kap Kolka und die dort an der Küste versteckten livischen Dörfer Mazirbe und Kosrags lohnen einen Besuch. In Mazirbe ist ein Bootsfriedhof im Küstenwald ein spannendes Ziel für eine kurze Wanderung. Etwas weiter fährt vom Campingplatz man zu den Moorpfaden am Engure See und in Hochmoor von Kemeri (Tour 1 und 3 aus unserem Lettlandbuch)
Die kleinen Schwächen: Schmaler Strand und einfache Ausstattung, Meerblick gibt es leider nur aus den Fässern.

Tipps und viele weitere Stellplätze für eine Campingreise durch die drei baltischen Länder findet ihr in unserem Buch »Mit dem Wohnmobil ins Baltikum«

RMK Peraküla telkimisala | EstlandPeraküla Telkimisala Estland

Sehr einfacher, von der estnischen Forstbehörde RMK betreuter Zeltplatz direkt hinter dem schönen, langen Sandstrand von Peraküla. Jederzeit frei zugänglich. http://loodusegakoos.ee/where-to-go/recreation-areas/nova-recreation-area/perakula-campsite

Ausstattung: Trocken-WCs, Grillstellen, an Hochsommerwochenenden Kiosk in einem Wagen am Platz, Trinkwasser an der Naturpark Information an der Zufahrtsstraße
Warum wir diesen Platz so mögen: Peraküla ist einer von mehreren einfachen Zeltplätzen der estnischen Forstbehörde, die direkt hinter der Düne am Meer liegen. Die meisten dieser Plätze sind kostenlos nutzbar. Es handelt sich nicht um einen Campingplatz, sondern um ein Areal auf dem man ein Zelt aufbauen darf. Mit einem Camper kann man meist ganz gut auf dem zugehörigen Parkplatz stehen, die Zeltplätze sind aber fast immer viel schöner. An Sommerwochenenden treffen sich auf diesen Plätzen estnische Familien und junge Leute, meist in großen Gruppen, zum Feiern. Unter der Woche ist es eher leer und ihr zeltet einsam mitten in der Natur. Der Peraküla Telkimisala ist vergleichsweise groß und liegt direkt hinter einem der schönsten Strände der Region.
Was kann man hier machen: Auf der Landseite schließt ein Naturschutzgebiet an, durch das ein gut sieben Kilometer langer Rundweg führt. (Tour 14 aus unserem Estlandbuch). Unbedingt sehenswert ist auch die nahe Stadt Haapsalu mit Ihrer Burgruine und dem Ilon Wikland Museum. Auch wenn ihr den Namen nicht kennen solltet, habt ihr stimmt schon Zeichnungen von Ilon Wikland gesehen. Die in Haapsalu geborene Künstlerin illustrierte über Jahre alle Astrid Lindgren Bücher.
Die kleinen Schwächen: An den Wochenenden tobt hier der Bär. Ansonsten ein perfekter Platz für alle, die das Wildzelten lieben und auf Komfort verzichten können.

Tipps und viele weitere Stellplätze für eine Campingreise durch die drei baltischen Länder findet ihr in unserem Buch »Mit dem Wohnmobil ins Baltikum«

Natur Camping Usedom | UsedomNatur Camping Usedom

Weitläufiger Campingplatz im Wald und am Boddenufer auf der Halbinsel Gnitz, in einer der stillsten Ecken der Insel Usedom. Geöffnet Mitte April bis Ende Oktober. www.natur-camping-usedom.de

Ausstattung: Ordentliche Sanitäranlagen, Fahrrad- und Kanuverleih sowie Surf- und Segelschule am Platz, einfache Gaststätte und Brötchenservice.
Warum wir diesen Platz so mögen: Campingplätze an der deutschen Ostseeküste sind meist eher gut organisiert und komfortabel ausgestattet als naturnah. Dieser hier ist erfrischend anders. Am schönsten sind die Plätze im unteren Bereich in der Nähe des Boddenstrandes, die aber maximal mit einem VW-Bus zu erreichen sind. Größere Fahrzeuge stehen oben im Wald oder auf einem etwas sonnigeren Wiesenareal. Hier gibt es die einzigen parzellierten Plätze und Stromanschlüsse. Ansonsten ist der Platz naturbelassen und extrem weitläufig. Am Wasser gibt es einen schmalen Sandstrand und der stille Bodden ist ein gutes Revier zur Anfängerschulung auf dem Surfboard.
Was kann man hier machen: Am Campingplatz beginnt ein sehr schöner Küstenpfad auf dem man bis zum Dorf Lütow laufen kann. Mit dem Fahrrad ist die Krumminer Wiek und das süße Dorf Krummin mit mehreren ausgesprochen einladenden Cafés ein gutes Ziel. Auch die Ostseeküste und der Badeort Zinnovitz sind per Rad erreichbar. (Tour 44 und 45| Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern mit Kindern)
Die kleinen Schwächen: Plätze in der Nähe des Wassers gibt es nur für Zelte und die Ostsee liegt ein paar Kilometer entfernt.

Tipps und viele weitere Stellplätze für eine Campingreise durch Mecklenburg-Vorpommern findet ihr in unserem Buch »Mit dem Wohnmobil nach Mecklenburg-Vorpommern«

Surfoase Thiessow | Rügen

Surfoase Thiessow

Einfacher Wiesenplatz an einer Surfschule am Rügischen Bodden. Der Platz liegt auf der Halbinsel Mönchgut im Süden der Insel Rügen. Geöffnet April bis Oktober. http://thiewaii.de

Ausstattung: Einfache Sanitäranlagen, Surf- und Segelschule, SUP und Kajakverleih.
Warum wir diesen Platz so mögen: Die Halbinsel Möchgut ist einer unserer erklärten Lieblingsecken auf Rügen und in Thiessow ist selbst Deutschlands größte Odtseeinsel noch ländlich und verschlafen. Kein anderer Campingplatz der Insel liegt so direkt am Wasser, auch wenn das Wasser ein Teil des Boddens und nicht die Ostsee ist. Der Bodden eignet sich besonders gut für Wassersport und so ist auch dieser Campingplatz eine lässig-lockere Surferlocation.
Was kann man hier machen: Auf der anderen Seite von Thiessow zieht sich ein schöner, langer Sandstrand die ganze Ostseite der Halbinsel hinunter und zweimal in der Woche findet in der Nähe des Thiessower Campingplatzes ein Markt mit regionalen Spezialitäten statt. Abwechslung bietet dann eine Wanderung durch die Zickerschen Berge, die grünen Hügel der Halbinsel, und durch das idyllische Dorf Groß Zicker. Mit dem Fahrrad kommt man auch auf das benachbarte Reddevitzer Höft. (Tour 37, 38 und 39 | Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern mit Kindern)
Die kleinen Schwächen: Der Platz ist schattenfrei und liegt voll im Wind.
Die komfortablere Alternative: Wenn ihr etwas komfortabler und geschützter mögt, wählt den gut ausgestatteten Campingplatz in Thiessow. Er bietet viele schöne Stellplätze mit freiem Blick über eine Wiese zum Bodden. Der Sandstrand ist von hier aus schnell erreicht. Es geht über die Straße und ein kurzes Stück durch den Küstenwald. Geöffnet April bis Oktober. www.campingplatz-thiessow.de

Tipps, Sehenswertes und viele weitere Stellplätze für eine Campingreise mit dem Wohnmobil in Mecklenburg-Vorpommern haben wir in unserem Buch »Mit dem Wohnmobil nach Mecklenburg-Vorpommern« für euch zusammengestellt.


Einen guten Überblick über weitere schöne Campingplätze in der jeweiligen Region, findet ihr im Anhang jedes Naturzeit-Reiseführers. Wir beschreiben die Plätze so ähnlich wie hier mit ihren Stärken und Schwächen, sodass ihr einen Campingplatz aussuchen könnt, der zu euch passt.

Unsere persönlichen Special Places in den Bergen und am Fluss findet ihr hier.


Ardèche und Cevennen mit Kindern

Schluchten, Geier und ganz viel Wasser

Wandern und Baden an der Ardèche und in den Cevennen

Am südlichen Rand des französischen Zentralmassives gibt es an den Flüssen Ardèche, Chassezac, Gardon und Tarn eine ziemlich ungewöhnliche Landschaft zu entdecken. Zwischen kargen Hochplateaus, die vor allem von Schafen und Ziegen besiedelt sind, hat das abfließende Wasser tiefe Schluchten mit steilen Felswänden in den Kalkstein gefressen und bildhübsche Flusslandschaften geschaffen. Wenn ihr mit euren Kindern raus in die Natur wollt, findet ihr hier beste Bedingungen: schmale Pfade, Höhlen am Wegrand, viel Wasser, Kletterfelsen ohne Ende, große und kleine Schluchten und tolle Badeplätze. Romantische Dörfer, eine üppige Auswahl an Wein, Käse und Gemüse auf den Wochenmärkten sowie die gute französische Küche sorgen außerdem fürs richtige Urlaubsfeeling.

Wandern und Baden an der Ardèche
Baden und Wandern: Wasser ist in der Region allgegenwärtig, sodass auch beim Wandern mit Kindern der Spaß nie zu kurz kommt. Fotos: Regina Stockmann
Baden am Chassezac
Baden am Chassezac: Hier planschen auch die Kleinsten sicher im Wasser. Fotos: Regina Stockmann, Stefanie Holtkamp

Höhlen und Steinzeitkunst

In den Steilwänden der Kalkfelsen sind etliche Höhlen zu finden, darunter auch einige große Tropfsteinhöhlen und die Grotte Chauvet – eine der schönsten Bilderhöhlen aus der Steinzeit. Sie wurde 1994 in einer trockenen Schleife der Ardèche entdeckt. Die echte Höhle ist verschlossen, um die uralten Zeichnungen zu schützen, aber seit zwei Jahren kann eine originalgetreue Nachbildung besichtigt werden. Sie liegt bei Vallon-Pont-d‘Arc, einem lebhaften Ort am oberen Ende der Gorges de l‘Ardèche.

Die Gorges de Chassezac kleiner als die Gorges de l'Ardeche, aber genauso schön.
Einfach beeindruckend: Der Blick in die Schlucht des Chassezac. Foto: Regina Stockmann

Ardèche und Chassezac

Vallon-Pont-d‘Arc ist vom Kanutourismus geprägt. Hier beginnt die Fahrt durch die Schlucht, die man nur zu Fuß oder auf dem Wasser durchqueren kann. Für diese Kanutour solltet ihr allerdings schon ein wenig Erfahrung im Paddeln mitbringen, vor allem wenn ihr Kinder im Boot habt. Die Ardèche hat Passagen bis Wildwasser II und ist wenig geeignet für eine erste Kanutour. Auf der Kiesbank am Pont d‘Arc, dem großen Steinbogen, der sich über den Fluss spannt, könnt ihr das Spektakel auf dem Wasser gut beobachten, was auch ziemlich spannend ist.

Auch der Wanderweg durch die Gorges ist eher anspruchsvoll, einige kürzere Abschnitte sind aber auch mit größeren Kindern gut begehbar und dann ein echtes Abenteuer. Der Chassezac, einer der Nebenflüsse der Ardèche, ist schmaler und sanfter und ein besonders guter Urlaubsort, wenn eure Kids noch etwas jünger sind. Auch er fließt durch mehrere kleinere Schluchten. Sowohl an der Ardèche als auch am Chassezac gibt es Campingplätze direkt am Wasser, die mit eigenem Badestrand ein gutes Basisquartier bieten.

Baden und Wandern an Ardèche und Chassezac

Zauberwald und Felsenchaos

Oberhalb der Felswände am Chassezac trefft ihr auf einen echten Zauberwald mit knorrigen Bäumen, kleinen Höhlen und Felsen in den wildesten Formen – ein echtes Wanderparadies, das auch den Jüngsten Spaß macht. Einen besseren Naturspielplatz als den Bois de Païolive kann es kaum geben. Ähnliche Ansammlungen von zerfurchten Felsblöcken finden wir auch auf der Causse Méjean und der Causse Noir etwas weiter im Osten. Besonders spektakulär sind die riesigen Felsbögen des Chaos de Montpellier-le-Vieux. Hier treffen sich im Sommer allerdings auch die Besuchermassen. Im kleineren Chaos de Nimes-le-Vieux ist viel weniger los. Die Felsen sind zwar nicht ganz so ungewöhnlich, dafür aber perfekt zum Klettern.

Felsenchaos Montpellier-le-Vieux
Felsenchaos im Bois de Paiolive
Auf abwechslungsreichen Wegen zwischen Kletterfelsen im Bois de Paiolive und im Chaos de Nimes-le-Vieux. Fotos: Regina Stockmann

Causses und Gorges oder die Heimat der Geier

Die Hochebenen Causse Méjean und Causse Noir zwischen den Flüssen Tarn, Jonte und Dourbie, sind nur dünn besiedelt. Der trockene Kalkboden lässt eine landwirtschaftliche Nutzung kaum zu und so grasen auf den Wiesen schon seit Jahrhunderten Schafe und Ziegen. In den 400 Meter hohen Felswänden der Gorges du Tarn und der benachbarten Gorges de la Jonte, wurden vor etwa 40 Jahren in einem einzigartigen Projekt Gänsegeier wiederangesiedelt. Die riesigen Vögel finden auf Felsvorsprüngen in den Schluchten gute Nistplätze. Am Infozentrum »Maison des Vautours« gibt es eine Beobachtungsplattform mit Ferngläsern. Aber auch mit bloßem Auge könnt ihr die Geier in kleinen Gruppen über den Tälern kreisen sehen.

Gorges de la Jonte
In der Schlocht der Jonte leben neben Gänsegeiern auch einige der seltenen Mönchsgeier. Foto: Stefanie Holtkamp

An Tarn und Jonte ist das Tal zwischen den Felswänden der Schlucht weit genug für eine Straße. Hier liegen romantische kleine Orte wie Saint-Enimie oder La Malène direkt am Flussufer und sind mit Restaurants, Cafés und einem Badeufer ein wunderbares Urlaubsquartier mit südfranzösischem Flair.

Die grünen Berge der Cevennen

Zwischen Tarn und Ardèche ragen die Gipfel des Mont Lozère und der Cevennen in den Himmel. Die Berge sind zwar nicht besonders hoch, gehören aber ganz sicher zu den ursprünglichsten Regionen Frankreichs. Abseits der wenigen größeren Straßen, die durch die Täler führen, gibt es hier nur winzige Dörfer, einspurige Sträßchen und Fußwege. Die Cevennen sind eine Region für naturverbundene Wanderer. Eine der schönsten Möglichkeiten sie auch mit Kindern ausführlich kennenzulernen, ist eine Wanderung mit einem Esel als Reit- oder Packtier. Einen Tag, eine dreitägige Runde oder die große Durchquerung der Cevennen auf dem Stevensonweg – ihr habt die Wahl.

Eselwandern in den Cevennen
Eselwandern an der Ardeche und in den Cevennen
In den grünen Bergen der Cevennen hat Eselwandern eine lange Tradition. Robert Louis Stevenson, der Autor des Buches »Die Schatzinsel«, durchquerte sie schon 1878 mit der Eselin Modestine und schrieb dann ein Buch über diese Reise. Foto: Regina Stockmann

Wenn euch eine Reise an die Ardèche gefallen könnte, findet ihr alle notwendigen Informationen, die passenden Wanderungen und Kanutouren sowie jede Menge spannende Ausflugsziele für Familien in unserem im Mai 2019 neu erschienenen Reisehandbuch »Ardèche und Cevennen mit Kindern«.

>> Hier geht es direkt zum Buch

Irland mit Kindern

Der Wild-Atlantic-Way an Irlands Westküste

Ein spannender Road-Trip in Irlands wildem Westen

Aufregende wilde Klippenlandschaften und bildhübsche Strände, alte Klöster, von denen viele halb zerfallen sind, malerische Friedhöfe mit keltischen Kreuzen, Steinkreise und Dolmen, große Seen und Herrenhäuser mit prächtigen Gärten und die wunderbare irische Natur mit ihren unzähligen Grüntönen sind die Attraktionen am Wild-Atlantic-Way. Die Küstenstraße ist mit über 2600 Kilometern eine der längsten Europas. Sie folgt der wilden, von den heranbrechenden Wellen des Atlantiks geformten Westküste Irlands von Cork ganz im Süden bis Donegal ganz im Norden der Insel. Am Weg liegen kleine Orte mit bunt getünchten Häusern, freundlichen, gelassenen Menschen und dem obligatorischen Pub, in dem es auf jeden Fall Guinness vom Fass und später am Abend manchmal auch Livemusik gibt.

Wandern und Baden in Irland
Im Landesinneren unterteilen Steinmauern das Weideland an, denen man bei einer Wanderpause auch mal einem neugierigen Connemarapony begegnet. An der Küste gibt es neben aufregenden Klippenlandschaften auch traumhaft schöne Sandstrände. Fotos: Lena Marie Hahn, Stefanie Holtkamp

Irlands milder Südwesten

Ganz im Südwesten Irlands strecken vier Halbinseln ihre langen, schmalen Finger in den Atlantik. Mit ihrem milden Klima und vielen touristischen Angeboten ist diese Region besonders beliebt und geeignet für Familienferien.

Ring of Kerry und Killarney Nationalpark

Das touristische Zentrum ist die Halbinsel Iveragh mit der Küstenstraße Ring of Kerry und der Kleinstadt Killarney, die direkt am gleichnamigen Nationalpark liegt. Hinter den bunten Fassaden im alten Stadtkern von Killarney wechseln sich Souvenirgeschäfte ab mit Pubs. Abends dringt aus den düsteren Schankräumen mitreißende Musik auf die Straßen. Killarney ist viel besucht, steht aber nicht unbedingt für Ursprünglichkeit. Dafür könnt ihr mit den Kids viel unternehmen: eine Farm aus dem letzten Jahrhundert besuchen, im edlen Ambiente des Muckross House einen mehrgängigen irischen Afternoon-Tea genießen, Kutsche und Boot fahren oder zu einem Ponyspaziergang aufbrechen.

Derrynane beach
Der Strand von Derrynane am Ring of Kerry. Foto: Stefanie Holtkamp

Die Dingle Peninsula

Ebenfalls ein beliebtes Ferienziel ist der nördlichste Finger: die Halbinsel Dingle. Ihr stimmungsvoller Hauptort Dingle, der mit bunten Häusern und vielen Pubs perfekt dem Klischee eines irischen Dorfes entspricht, ist außerdem für seinen Delfin berühmt. Fungie lebt seit über 30 Jahren im Hafen und zeigt sich so zuverlässig den Gästen in den Ausflugsbooten, dass ihr für eine Bootstour ohne Delfinsichtung nichts bezahlen müsst. Besonders spektakulär ist die Landschaft an der Spitze der Halbinsel, am Slea Head Drive. Boote fahren hinüber zu den Blasket Islands, die schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr bewohnt sind.

Irland mit Kindern
Unterwegs auf spannenden Pfaden in den Bergen am Connor Pass und auf einem Küstenweg bei Derrynane. Fotos: Lena Marie Hahn

Beara und Mizen Peninsula

Auf den Halbinseln im Süden geht es ruhiger zu. Glengarriff, der Hauptort der Beara Peninsula, liegt an der Bantry Bay, die durch den Golfstrom erwärmt wird. So gedeihen hier sogar Palmen. Auf Garinish Island, einer kleinen Insel in der Bucht, gibt es einen botanischen Garten. Bei der Überfahrt zur Insel sind vom Boot aus Seehunde zu sehen, die sich auf den Inselchen in der Sonne aalen. Ein paar Kilometer weiter in Adrigole könnt ihr sogar mit dem Kajak zu den Seehundbänken in der geschützten Bucht paddeln.

Ganz im Süden stellt die einsame Halbinsel Mizen mit den beiden rauen Landspitzen Mizen Head und Sheep Head die letzten beiden Finger der Südwestküste.

Irland mit Kindern
Irland mit Kindern

Irlands wilder Norden – Connemara und Donegal

Der Boden im Norden ist moorig und daher kaum landwirtschaftlich nutzbar. Da die Bauern sehr arm waren, erhielt sich hier besonders lange eine ursprüngliche Lebensweise: Die geduckten Steinhäuser blieben reetgedeckt und in manchem Ofen brennt noch immer ein Torffeuer. Mangels Holz unterteilen hunderte von Stein­mäuer­­chen die Parzellen. Auf den kargen Weiden fressen Scha­fe und die genügsamen Connemaraponys – Bilderbuchirland also, ohne allzu heftige Spuren moderner Zivilisation. Der Norden ist das richtige Ziel für Familien, die es ursprünglich und besonders naturnah mögen. Da es hier an der »Bay Coast« außerdem schöne Sandstrände gibt, ist Connemara auch geeignet für Wassersportler. Allerdings braucht ihr schon richtig warme Sommertage, damit das kühle Atlantikwasser auch zum Baden lockt.

Irland mit Kindern
Schafe sind in Irlands wildem Westen allgegenwärtig. Sie grasen überall dort, wo für Kühe das Gras nicht reichen würde. Foto: Stefanie Holtkamp

Noch einsamer wird die Landschaft in Mayo und Donegal. Ein besonderes Highlight ist dort die Tour auf dem Great Western Greenway – einem Fahrradweg, der auf einer ehemaligen Bahntrasse mitten durch die Schafweiden führt. Rund um die quirlige Stadt Sligo, in deren Straßen über 150 Pubs zu finden sein sollen, zeigt sich die irische Landschaft noch einmal von ihrer sanften Seite. Besonders charakteristisch für die Region sind die ungewöhnlichen grünen Tafelberge wie der Ben Bulben und der kleinere Knocknarea sowie die großen Seen im Hinterland.

An der Küste reihen sich zwischen Sligo und Donegal lange, einsame Sandstrände, die bei Surfern und Reitern beliebt sind. Der Reitertraum vom Galopp am Meer wird hier leicht zur Wirklichkeit. Ganz oben in Donegal in den »Northern Headlands« reiht sich dann eine raue Landspitze an die andere. Die bekanntesten Plätze sind der Malin Head, der als Kulisse für eine Szene im neuen Star-Wars-Film zu Ehren kam, und die Slieve Leagues, die höchsten Klippen Irlands. Über 600 Meter geht es senkrecht hinab ins Wasser.

Irland mit Kindern
Felsen zum klettern und balancieren oder ein Dolmen als Pausenplatz – in Irlands Natur gibt es viel zu entdecken. Fotos: Lena Marie Hahn
Irland mit Kindern
Wilde Wege auf Achill Island. Foto: Lena Marie Hahn

Irland für kleine Star-Wars-Fans

Irland war gleich mehrfach Kulisse bei den Dreharbeiten der letzten beiden Star-Wars Filme. Der ungewöhnlichste Ort, den die Filmemacher dazu auswählten, ist die Insel Skelling Michael, die zwölf Kilometer vor der Küste am Ring of Kerry liegt. Oben auf dem spitz zulaufenden Felsen stehen die Mauerreste eines uralten Klosters, das vom 6. bis 13. Jahrhundert von Mönchen bewohnt war, die hier oben Gott besonders nahe sein wollten.

Seit sich Luke Skywalker für das Finale des siebten Star-Wars-Filmes auf Skelling Michael – alias Ahch-To – versteckte, ticken die Uhren anders im Küstenort Portmagee. Statt einer Handvoll fahren jetzt jeden Tag dutzende der kleinen Boote, die jeweils 12 Personen fassen, hinaus zu den Inseln. Neben Skelling Michael gibt es nämlich eine zweite Felseninsel, auf der im Sommer über 50.000 Basstölpel brüten, und das ist fast noch eindrucksvoller als das alte Kloster. Die Luft schwirrt, wenn die Boote sich dem Felsen nähern und die riesigen Wasservögel direkt über euch hinwegfliegen.

Einen dritten Star-Wars-Drehort findet ihr am Dunmore Head auf Dingle und auch dort hat das Filmteam um J. J. Abrams eine gute Wahl getroffen.

Skelling Rocks
Die Fahrt zu den Skelling Rocks ist ein echtes Highlight für euren Irland Urlaub – auch wenn in mit Star-Wars gar nichts am Hut habt. Foto: Stefanie Holtkamp

Die beste Reisezeit

Regnen tut es im Land der Regenbögen sowieso immer mal wieder und die Winter sind vergleichsweise mild – vor allem an der vom Golfstrom verwöhnten Südwestküste. Die Reisezeit ist also nicht unbedingt auf die Sommermonate begrenzt, auch im Frühjahr und Herbst lohnt eine Irlandreise. Am trockensten sind laut Statistik die Monate Mai und Juni, am wärmsten ist es im Juli und August. Wenn ihr Glück mit dem Wetter habt, könnt ihr an Irlands Stränden auch baden. Die Iren tun es jedenfalls. Kids tragen dabei allerdings oft einen Neoprenshortie.

>> Hier geht es direkt zum Buch

Schottland mit Kindern

Schottland mit Kindern

Familien-Wander-Abenteuer in den Highlands und auf den schottischen Inseln

Grüne Hügel, in denen Hunderte von Schafen weiden, eine zerklüftete Küste mit vielen blendend weißen Sandbuchten, große saubere Seen, malerisch zerbröselnde Burgruinen und viel Platz zum Klettern, Buddeln und Toben für die Kids – das alles ist typisch Schottland. Typisch ist auch der Regen, der dafür sorgt, dass hier alles so üppig grün ist. Und natürlich die Regenbogen, die so oft zu sehen sind, weil hinter den schwarzen Wolkenbergen schon wieder die Sonne hervorblitzt und die atemberaubende Landschaft vor uns in beinahe magisches Licht taucht.

Wandern mit Kindern in Schottland
Der Weg von Mull nach Erraid ist ein echtes kleines Wander-Abenteuer. Erraid ist eine Gezeiteninsel. Bei Ebbe weicht das Wasser so weit zurück, dass ihr trockenen Fußes hinüberspazieren könnt. Fotos: Lena Marie Hahn
Schottisches Wetter
Schottisches Wetter an der Bucht von Dail Mor auf Lewis and Harris. Foto: Stefanie Holtkamp

Schottland, das auf gälisch Alba heißt, ist (noch) ein Teil von Großbritannien. Politisch ist es eine autonome Region mit einer eigenen Verwaltung, die in der Hauptstadt Edin­burgh sitzt. Das schottische Ge­biet wird unterteilt in die drei Bezirke Highlands, Central Low­lands und Southern Uplands. Die Hig­hlands, zu der auch die vorgelagerten Inselgruppen der Inneren und Äußeren Hebriden gehören, gelten als das Gebiet, in dem die alten schottischen Traditionen am besten erhalten geblieben sind. Die Highland-Games, die im Sommer in jeder Region stattfinden, sind durchaus nicht nur Touristenspektakel, sondern ein wichtiges Ereignis für die einheimische Bevölkerung. Auf diesen Festen werden Baumstämme geworfen und Steine geschleudert, Reel und Strathspey getanzt, der Dudelsack gespielt und Kuchen und Tiere prämiert.

Schottland rund ums Loch Lomond

Nördlich von Glasgow erreicht man schnell den Na­tio­­nalpark Loch Lomond and the Trossachs, in dem mehrere gro­ße Seen und schöne Waldgebiete liegen. Er ist bei Touristen besonders beliebt und auch Naherholungsgebiet für die Stadt Glasgow, weshalb ist hier immer viel los ist. Ihr könnt auf den Seen Boot fahren und durch die Hügel wandern.

Am Brodick Castle
Am Brodick Castle locken eine große Gartenanlage und ein großer Abenteuerspielplatz für die Kids, sodass alle etwas von diesem Ausflug haben. Foto: Lena Marie Hahn

Die schottischen Highlands

Die Region westlich des Nationalparks ist deutlich weniger touris­tisch. Am Loch Awe könnt ihr das malerische Kilchurn Castle besuchen. Von Oban fahren die Fähren zu den Inneren Hebriden. Etwas weiter nördlich ist das eindrucksvolle Tal von Glencoe ein erster Vorgeschmack auf die kahlen Hügel des Nor­dens. Am nördlichen Rand des Tales liegt der Ben Nevis. Er lockt als höchster Berg Schottlands viele Wanderer nach Fort William, wo auch der berühmte West Highland Way endet. Die kleine Stadt ist so etwas wie ein letzter Posten der Zivilisation, bevor die dünn besiedelte Landschaft der nördlichen Highlands beginnt.

Starnd und Burgen in Schottland
Weite Strände, Seen und Burgruinen prägen die Landschaft der schottischen Highlands. Fotos: Lena Marie Hahn, Stefanie Holtkamp

Hier gibt es kaum noch größere Bäume, sondern nur noch mit Gras und Heide bedeckte steinige Hügel und viele Seen und Bäche. Diese Landschaft ist nicht von selbst, sondern durch Einwirkung des Menschen entstanden. Im Laufe der Geschichte wurde der hier einstmals heimische Misch­wald gerodet, um Holz zu gewinnen. Nach den Highland Clearances im spä­ten 18. Jahrhundert, bei denen die Pächter vertrieben wurden, um Platz für Schafe zu schaffen, war der größte Teil der Highlands menschenleer. Er ist es bis heute geblieben. An der Küste hier im Norden sind mit Sango Sands, der Bucht von Balnakeil und der Sandwood Bay einige der schönsten Strände und die einsamsten Landschaften Schottlands zu finden.

Balnakeil Beach
Strandparadies in der Bucht von Balnakeil ganz im Norden der Highlands. Foto: Stefanie Holtkamp

Die schottischen Inseln

Von den Inseln, die an der Westküste Schottlands im Atlantik liegen, hat jede ihren eigenen Charakter. Die näher am Festland liegenden Inseln Skye, Mull, Jura, Islay und Rum sowie etliche kleinere Inselchen gehören zur Gruppe der Inneren Hebriden. Die Isle of Skye ist inzwischen ein Opfer ihrer landschaftlichen Reize und im Hochsommer hoffnungslos über­füllt. Auf den kleineren Inseln geht es deutlich ruhiger zu. Die Äußeren Hebriden sind weiter draußen im Atlantik zu finden und liegen sehr abgeschieden. Gälisch ist hier noch eine verbreitete Sprache. Am häufigsten besucht wird die Insel Lewis and Harris, die mit dem Hauptort Stornoway eine echte kleine Metropole zu bieten hat. Der spektakuläre Steinkreis von Callanish und die endlosen, makellos weißen Sandstrände locken einige Touristen hierher. Die Inseln North and South Uist sind dann ein passendes Ziel für Fans echter nordischer Einsamkeit.

Wandern mit Mindern in Schottland
Schottlands Inseln mit Kindern entdecken
Die Standing Stones von Machrie Moor auf der Insel Arran und die einsame Hügellandschaft mit einer für Schottland typischen »Bachbrücke« auf der Insel Jura (rechts). Fotos: Lena Marie Hahn
Zum Buch-Shop

Schottland mit Kindern entdecken

Schottland ist ein Paradies für aktive, von ursprünglicher Natur begeisterte Familien. Bröckelnde Ruinen, lange Sandstrände mit Kletterfelsen, viel Wasser und einsame grüne Hügel bieten ein echtes Abenteuerland, das erforscht werden möchte. In den Bergregionen geht das nur zu Fuß, am Meer sind besonders Ausfüge mit dem Boot geeignet, auf denen man oft Delfine oder Seehunde zu sehen bekommt. Auf den Inseln und im Süden der Highlands gibt es auch einige interessante Freilichtmuseen, viele Burgen und hübsche Gartenanlagen mit verschlungenen Pfaden, die das Familienprogramm ergänzen können.

>> Hier geht es direkt zum Buch

Für Reisen nach Frankreich nicht vergessen: Die französische Umweltplakette!

In den verkehrsreichen Sommermonaten zieht es in Frankreich Franzosen und Touristen ans Meer. Die Luftbelastung durch den Verkehr steigt und damit auch die Wahrscheinlichkeit für Fahrverbote in den französischen Umweltzonen. Wer dann in Frankreich ohne Umweltplakette unterwegs ist, kriegt schnell Probleme.

Wie auch in Deutschland gibt es in Frankreich in den Großstädten permanente Umweltzonen, in die nur mit einem Fahrzeug eingefahren werden darf, dass eine bestimmte Norm erfüllt und das durch eine Umweltplakette anzeigt. Sie heißen ZCR-Zonen (zones à circulation restreinte) und werden durch Straßenschilder angezeigt. Es gibt sie zur Zeit in Paris, Grenoble, Straßburg und Lille und sie sind selbst bei einer Reise in diese Städte problemlos zu umgehen.

Temporäre Umweltzonen

Der Grund, warum Ihr Euch inzwischen bei jeder Frankreichreise informieren müsst, sind die temporären Umweltzonen. Sie umfassen teilweise ganze Departements und betreffen in diesen auch die Autobahnen. Temporäre Umweltzonen werden als Zone ZPA (zone de protection de l’air) bezeichnet. Gelten sie für ein ganzes Departement kommt ein kleines »d« dahinter: ZPAd. Die Einfahrt in diese Zonen wird dann beschränkt, wenn die Luftverschmutzung kritische Werte überschreitet – also erwartungsgemäß zu den Ferienzeiten im Sommer mit viel Verkehr. Das Verbot gilt auch für ausländische Fahrzeuge ohne Umweltplakette und zwar auch dann, wenn Euer Fahrzeug laut deutscher Plakette die Voraussetzungen für die Einfahrt in die Zone erfüllt. Ihr braucht die entsprechende französische Crit’Air-Plakette auf der Windschutzscheibe, sonst müsst ihr im Fall der Fälle das entsprechende Departement umfahren. Werdet Ihr ohne Umweltplakette erwischt, kostet das mit einem PKW mindestens € 68, für größere Fahrzeuge seit Ihr ab € 135 dabei.

Temporäre Fahrverbote werden vor Ort nicht angezeigt, Ihr müsst Euch also selbst informieren – zum Beispiel über den Verkehrsfunk oder über die Website des Verkehrsministeriums. Von Green-zones.eu gibt es auch eine kostenlose App, mit der Ihr Euch unterwegs auf dem Laufenden halten könnt.

Eine Crit’Air Plakette bestellen

Die Plakette kann nur online in Frankreich bestellt werden und wird per Post zugestellt. Ihr müsst also rechtzeitig daran denken, sie zu beantragen. Am kostengünstigsten und völlig unkompliziert geht das direkt beim französischen Verkehrsministerium unter www.certificat-air.gouv.fr. Die Seite lässt sich auf Deutsch umstellen. Die Plakette kostet dort €3,11 zuzüglich €4,21 Porto für die Zustellung nach Deutschland. Auf der Green-Zones Website und bei einigen anderen Vermittlern könnt Ihr die Plakette ebenfalls bestellen, zahlt dann aber fast 30 Euro für die gleiche Leistung.

Die französische Plakette ist in Stufe 1 bis 5 unterteilt. Welche Ihr bekommt, ist vom Alter und der Schadstoffklasse Eures Autos abhängig. Anders als bei uns tragen die saubersten Fahrzeuge eine Crit’Air Plakette mit der Klasse 1. Für ein Dieselfahrzeug bekommt Ihr maximal die Klasse 2. Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen, deren Erstzulassung vor dem 1. Januar 1997 liegt, bekommen gar keine Umweltplakette. Fahrt Ihr ein Wohnmobil über 3,5 Tonnen muss es nach dem 01.01.2001 zugelassen sein, um noch berücksichtigt zu werden. Bei Fahrverboten werden dann zuerst die Fahrzeuge ohne Plakette und dann die Schadstoffklassen 4 und 5 vom Verkehr ausgeschlossen. Bleiben die Werte in der Luft schlecht, können weitere Schadstoffklassen folgen.

Umweltzonen in unseren Reisezielen in Frankreich oder auf der Fahrt dorthin:

Fahrt zur Dordogne: Der Großraum Lyon, den Ihr auf dem Weg zur Dordogne und oft auch auf dem Weg in den Süden durchquert, kann als ZPA-Zone von temporären Fahrverboten betroffen sein, die dort allerdings zur Zeit nicht auf den Autobahnen gelten. Eine zweite temporäre Umweltzone, die aber im ganzen Departement ausgerufen werden kann, durchfahrt Ihr um Clermont-Ferrand ( ZPAd-Zone). Die Einschränkungen können auch für die A89 nach Bordeaux gelten. An der Dordogne selbst, gibt es keine Umweltzonen.

Fahrt in den Süden (Ardèche, Provence, Pyrenäen): Südlich von Lyon führt die Autoroute du Soleil (A7), die die typische Route in den Süden ist, durch die Departements Grenoble und Drome/Valence, die beide temporäre Umweltzonen sind. Fahrverbote gelten hier auch für die Autobahn. Südlich davon ist mit dem Departement Bouches-du Rhone/Marseille das Gebiet der Provence auch direkt betroffen, während es in den Cevennen und an der Ardèche keine temporären Umweltzonen gibt.

Wer weiter in die Pyrenäen fährt, durchquert noch die Umweltzone Hérault/Montpellier, wo Ihr die A9 zwischen Orange und Perpignan im Blick behalten solltet. In den Pyrenäen selbst, trefft Ihr nur an der Atlantikseite auf die Umweltzone im Departement Pyrénées Atlantiques.

Neue Auflage zu »Im Tal der Dordogne«

Der Naturzeit aktiv Wanderführer zum »Tal der Dordogne« hat sich in den letzten Jahren zu einem unserer beliebtesten Bücher entwickelt. Das freut uns wirklich sehr, weil wir selbst diese Region so mögen. Die malerischen Flusstäler mit ihren mittelalterlich wirkenden Dörfern, die gute französische Küche, die schönen Plätze am Flussufer, entspannte Kanutouren und unerwartet spannende Wanderpfade begeistern uns jedesmal aufs neue.

Im Februar 2019 kommt jetzt die erste Neuauflage des Buches. Alle Informationen sind wieder auf dem neuesten Stand. Außerdem haben wir auch einige schöne neue Wanderungen entdeckt, so dass ihr jetzt 42 Touren zur Auswahl habt.

Diese neuen Touren gefallen uns besonders: die Klippenwanderung in Bregues, im stillen Tal des Célé, und die kurze Runde im Tal der Ouysse zur Ruine der alten Mühle Moulin de Saut. Sie ist spektakulär zwischen die Felswände einer Schlucht gebaut. Ein ebenso spannendes Ziel für trittsichere Wanderer ist die Ruine des »Chateau des Anglais«, einer Festung aus der Zeit des Hundertjährigen Krieges, die hoch über dem hübschen Ort Autoire in einen Felsüberhang oben in der Klippe klebt.

Das Chateau des Anglais von Autoire
Die alten Festungen, die man an der Dordogne und am Lot als Chateau des Anglais bezeichnet, sind mitten in steilen Felswänden unter einem Felsüberhang erbaut.

Lascaux IV – das neue Museum an der Höhle von Lascaux

Wichtige Veränderungen gab es am Nachbau der Steinzeithöhle von Lascaux. Hier hat schon 2016 das neue Besucherzentrum Lascaux IV eröffnet. Dazu wurde die Höhle mit modernster Technik neu nachgebaut und es sind jetzt alle wichtigen Zeichnungen aus der Originalhöhle zu sehen. Wie im alten Lascaux II sind nicht nur die Wände und die Zeichnungen realistisch reproduziert, auch Temperatur und Raumklima der Höhle entsprechen weitgehend dem Original. In der zugehörigen Ausstellung werden mit Überblendtechnik und interaktiven Stationen die Maltechnik und die besonderen Details erläutert. Dort haben wir auch genug Zeit die Tiere noch einmal ganz genau zu betrachten. Es wurde viel darüber diskutiert, ob der Neubau wirklich notwendig ist. Uns hat vor allem die neue Ausstellung schnell überzeugt. Auf jeden Fall haben Sie jetzt auch im Hochsommer eine Chance Lascaux zu sehen, ohne ihr Ticket schon Tage vorher zu reservieren. Die Tickets holt man auch nicht mehr umständlich in Montignac, sondern inzwischen direkt am neuen Museum.

Lascaux IV – das neue Museum an der Höhle von Lascaux
Naturzeit aktiv »Im Tal der Dordogne«

>> Hier gehts zum Buch

Sardinien im Winter – ein Selbstversuch

Wir sind keine Skifahrerinnen und träumen an kalten Wintertagen gerne vom Meer und von wärmender Sonne. Schon seit Jahren werfen wir dann immer mal wieder einen neugierigen Blick in den Wetterbericht: Wie ist es denn eigentlich auf Sardinien im Winter?

Letztes Jahr war es dann so weit. Kurz vor Weihnachten haben wir uns auf den Weg gemacht. Normalerweise reisen wir mit einem Campingbus, aber diesmal haben wir uns für eine Kombi aus Ferienwohnung und Camper entschieden. Unser Nugget ist nämlich nicht so isoliert wie ein großes Wohnmobil und für echtes Wintercamping nur begrenzt geeignet. Unsere Recherche ergab maximal drei im Winter geöffnete Campingplätze auf Sardinien und unsere bisherige Erfahrung sagte uns, dass diese Information vermutlich nicht ganz zuverlässig ist… Wenn keine Gäste da sind, bleibt das Tor auch schon mal verschlossen oder der Campingplatz ist eine halbe Baustelle. So ging es uns jedenfalls vor einigen Jahren an Ostern. Die über Weihnachten gebuchte Ferienwohnung in der Nähe von Cagliari war also unsere Garantie für ein Badezimmer und eine warme Dusche in der Mitte der Reise.

Auch Cagliari stand schon lange auf unserer Liste. Um viel Zeit in der Stadt zu verbringen, war es uns im Sommer immer viel zu heiß. So lockte hier das archäologische Museum mit seiner Ausstellung über die Nuraghenkultur und ein Bummel durch die Altstadt. Es schien uns außerdem sinnvoll uns dorthin zu begeben, wo die Einheimischen leben, um geöffnete Läden und vielleicht auch einmal ein Café oder Restaurant zu finden.

Ankunft auf Sardinien

Als wir dann am 21. Dezember früh am Morgen als eines der ersten Fahrzeuge von der Nachtfähre rollen, ist es in Golfo Aranci gerade erst dämmrig und wir beschließen langsam zu starten und uns erst einmal einen Frühstücksplatz mit Ausblick zu suchen. Beim ersten Tee des Tages geht vor uns über dem Meer die Sonne auf.

Um es etwas abzukürzen: es soll nicht der einzige Sonnenaufgang dieser Reise bleiben. Wir fahren zuerst die Ostküste hinunter. Fast alle Häuser am Meer sind verwaist, die Hotels sind geschlossen und nur selten stehen einige Autos auf einem der Parkplätze. Es ist nicht schwer einen schönen Platz zu finden und bald steigen unsere Ansprüche ins Unermessliche: ohne Meerblick geht gar nichts. Und da auch auf Sardinien im Winter die Sonne erst gegen 8 Uhr am Horizont erscheint, muss man nicht mal früh aufstehen, um ihr dabei zuzugucken.

Das Wetterglück ist uns hold in den ersten Tagen und wenn die Sonne auf den Strand scheint, sitzen wir barfuß im warmen Sand. Verzieht sie sich, machen wir lange Spaziergänge am Meer. Tagsüber ist es in unserem Bus meist warm genug, um die Tür offen zu lassen, und auch am Abend kommt die Heizung kaum zum Einsatz. So erscheint die Ferienwohnung im Vergleich zur Camperfreiheit nach den ersten fünf Tagen erst einmal wenig verlockend. Aber der Blick in den Wetterbericht belehrt uns eines Besseren: es bleibt noch zwei Tage warm, dann steht uns Regen bevor.

Umzug in die Ferienwohnung

Eine Ferienwohnung hatten wir schon lange nicht mehr – auch wenn uns diese etwas ernüchtert. Die tolle Terrasse mit Meerblick, die auf den Fotos zu sehen war, liegt eine Etage höher und gehört eigentlich zur Wohnung der Vermieterin, die Heizung ist ein elektrischer Heizlüfter (einer für die ganze Wohnung) und die »Küche« verfügt über eine Kochplatte und eine Mikrowelle. Da ist unsere Busküche besser ausgestattet. Dafür haben wir hier ein Bose Soundsystem und eine edle Dusche mit Massagedüsen…

Leicht frustriert kürzen wir unseren Aufenthalt in der Ferienwohnung um zwei Tage, fühlen uns dann aber nach einer Phase der Umgewöhnung doch ganz wohl. Zur Abwechslung machen wir Ausflüge und versuchen abends auf einer Kochplatte ein leckeres Essen zu zaubern. Wir lernen Kochplatte und Heizlüfter nicht zur gleichen Zeit zu benutzen, weil dann im ganzen Haus die Sicherung rausfliegt. Wir entdecken die frischen Orangen, die man auf Sardinien im Winter an jeder Ecke kaufen kann und die Qualitäten unseres Mini-Backofens, probieren uns durch die Dolci Sardi, die es in jeder Bäckerei zu kaufen gibt und versuchen vergeblich ein halbwegs essbares Brot zu finden.

Hinter der Bastione di Saint Remy beginnen die Gassen der Altstadt von Cagliari. Rechts von diesem Tor liegt eine riesige Sonnenterrasse auf der es auch ein Café gibt.
Die Ausstellung im Archäologischen Museums in Cagliari über die Nuraghenkultur der Bronzezeit auf Sardinien ist einzigartig.

Besuch in Cagliari

Am 24. Dezember fahren wir zum ersten Mal nach Cagliari und besuchen einen recht ungewöhnlichen Weihnachtsmarkt, sitzen an der Bastione di Saint Remy auf der Terrasse des Caffè degli Spiriti in der Sonne und lassen den Ausflug in einem der Strandcafés am Poettastrand ausklingen. Hier ist ordentlich was los, denn der Strand ist auch mit dem Fahrrad oder dem Bus von Cagliari zu erreichen. In der Lagune zwischen Stadt und Meer fressen dutzende Flamingos – noch mehr, als hier im Sommer zu sehen sind.

Den einzigen richtigen Regentag verbringen wir dann im Museum und tauchen ein in die Zeit der Nuraghenkultur. In den Vitrinen im Museum stehen eine beindruckende Sammlung an Bronzetti, der kleinen Figuren aus der Bronzezeit, die vor allem Krieger aber auch Tiere und wenige Alltagsszenen darstellen. Außerdem ist gerade auch eine Sonderausstellungen mit den riesigen Steinkriegern zu sehen, die am Monte Prama auf Sinis gefunden wurden. Sie ähneln den kleinen Bronzetti sehr, sind aber überlebensgroß. Entdeckt wurden die Figuren allerdings in vielen Bruchstücken, die man über 40 verschiedenen Figuren zuordnen kann. Man geht daher davon aus, dass das Heiligtum am Monte Prama von Feinden des Nuraghenvolkes gewaltsam zerstört wurde.

Sieht fast aus wie in der Wüste: Am breiten Sandstrand an der Spiaggia Su Giudeu sind im Dezember nur wenige Spaziergänger unterwegs.

Zurück in den Norden

Am Ende unserer Zeit in der Ferienwohnung haben wir nochmal vier Tage, um zum Hafen zurückzufahren. Von Lieblingsort zu Lieblingsort wollen wir uns die Küste hinaufarbeiten. Das erste Ziel sind die langen Strände westlich von Cagliari. An der Spiaggia Su Giudeu treffen wir tatsächlich auf einen geöffneten Wohnmobilstellplatz, an dem wir windgeschützt die Nacht verbringen. Noch ein Stück weiter in Porto Pino gibt es dann einen weiteren Platz mit Strom und Entsorgung auf einem ganzjährig zugänglichen Parkplatz. Aber wir wollen noch weiter zur Hochebene Giara di Gesturi mit ihren kleinen Wildpferden. Die letzte Station soll am Sylvesterabend die Halbinsel Sinis sein.

Auf Sardinien gibt es viele Spuren der Besiedelung aus der Stein- und Bronzezeit, die man alle auch im Winter besuchen kann. Das hier ist das Nuraghendorf Serra Orios.

Auf der Giara erleben wir noch einmal, was uns schon am Anfang unserer Reise faszinierte: im Winter ist Sardinien grün. Die meisten Pflanzen der Macchia sind immergrün. Auch die größeren wie Korkeiche und Steineiche behalten ihre Blätter, so dass man nur wenige Bäume mit kahlen Ästen zu sehen kriegt. Der Erdbeerbaum trägt Blüten und Früchte gleichzeitig und ab und zu leuchten auch andere Blüten aus der Vegetation. Auf den Hochebenen bei Dorgali sind wir sogar durch fettes, grünes Gras gewandert – ein wirklich ungewöhnlicher Anblick auf Sardinien. Der Pauli Majori auf der Giara di Gesturi hat dann viel Wasser und die Pferdchen suchen sich zu dieser Jahreszeit wohl andere Plätze – jedenfalls begegnet uns nur eine kleine Gruppe. So wenige Pferde haben wir hier noch nie gesehen.

Die kleinen Wildpferde auf der Giara di Gesturi sind im Sommer ziemlich zuverlässig an der Wasserfläche des Pauli Maiori anzutreffen. im Winter ist das schwieriger, weil es auch an anderen Stellen der Hochebene genug zu fressen gibt.

Etwas enttäuscht machen wir uns auf den Weg nach Sinis und erleben die nächste Überraschung. Auf dem kleinen Platz hinter dem Strand von Pallosu stehen bereits fünf Wohnmobile. Bisher sind wir nur vereinzelt anderen Campern begegnet. Die Surfbretter auf dem Dach und die wehenden Neoprenanzüge am Gepäckträger verraten den Grund: in der Bucht treffen sich die Surfer – auch die mit Wohnmobil.

Sylvester am Strand

Der 31. Dezember ist noch einmal ein Sonnentag und ein kleines Geschenk. Wir verbringen den Vormittag mit Buch und heißem Tee am Strand und machen am Nachmittag eine kleine Wanderung. Um Mitternacht begrüßen wir das neue Jahr am Meer – ohne Feuerwerk aber mit Meeresrauschen und unter einem kugelrund am klaren Himmel leuchtenden Mond.

Der perfekte Anfang eines neuen Jahres – jedenfalls bis uns sehr früh am Morgen der auffrischende Wind unsanft aus dem Schlaf schaukelt. So treten wir die Fahrt zur anderen Inselseite etwas früher an, als geplant, denn windgeschützte Plätze sind auf Sinis eher rar. Auf der anderen Inselseite beruhigt sich der Wind, aber auf der Heimfahrt wackelt die Fähre doch beträchtlich und wir wissen jetzt, dass wir beide halbwegs seefest sind. Nachdem uns Wetter Online verrät, dass der Sturm auf Sardinien noch ein paar Tage weitertobt, beglückwünschen wir uns zu unserem Timing und blicken auf eine ganz besondere Reise zurück.

Sardinien im Winter? Jederzeit wieder!

Su Pallosu auf der Halbinsel Sinis am 31. Dezember 2017.

Sardinien im Winter – unsere Erfahrungen in Stichpunkten:

Das Wetter: Wir hatten in den letzten Tagen des Jahres Temperaturen an der Küste Sardiniens zwischen 8 und 21 Grad, so dass es kein Problem war im Camper zu übernachten. Auf der Passhöhe von Silana war aber die Straße mit erstem Schnee weiß überpudert, so dass Winterreifen nicht schaden können. Wir hatten während der Reise nur einen Tag mit Dauerregen und zwei bis drei Tage mit starkem Wind. Das ist aber auch immer Glücksache. Die Regenfälle haben in diesem Jahr wohl sehr spät eingesetzt und selbst das Wasser war lange warm. Wir waren nicht im Meer, andere zur gleichen Zeit Reisende jedoch schon.

Was kann man machen: In der Sonne sitzen, endlose Strandwanderungen an beinahe menschenleeren Stränden, wandern an der Küste, nuraghische Stätten ohne Gedränge besichtigen. Die meisten Museen und archäologischen Stätten waren an Weihnachten wieder Erwarten geöffnet. Köstliche frische Orangen essen!

Unterkunft:

Hotel: Die meisten Hotels und viele Ferienwohnungen an der Küsten sind im Winter geschlossen. Wir haben unsere Unterkunft über booking.com gefunden. Touristeninformationen, die Unterkünfte vermitteln könnten, sind im Winter ebenfalls geschlossen. Einfach vor Ort suchen ist daher nicht erfolgversprechend. Buchen Sie besser vor und achten Sie bei der Wahl ihrer Ferienwohnung darauf, dass sie eine Heizung hat.

Camping: Als ganzjährig geöffnet gelten der Camping Telis und der Camping Le Cernie bei Arbatax und der Camping Nurapolis an der Westküste auf der Halbinsel Sinis. Einen ganzjährig frei zugänglichen, aber nicht besonders schönen, kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz gibt es in Porto Pino. Am anderen Ende der Insel kann man am Stellplatz Punta Maragnani am Ortsrand von Valledoria unterkommen. Der Platz ist einfach, hat aber eine V/E und tolle Stellplätze über dem Meer. Mit dem Wohnmobil frei stehen, kann man zu dieser Zeit fast überall.

Versorgung: Läden und Restaurants finden Sie nicht in den Touristenorten an der Küste, sondern in den Städten in denen Einheimische leben. In Cagliari waren auch die Strandcafés geöffnet, ansonsten haben wir nur noch am Lido Orri bei Tortoli ein offenes Café am Meer gesehen. Sie Strandrestaurants und Strandhotels sind geschlossen.

Literatur: Der frühe Winter und das Frühjahr sind auf Sardinien eine sehr gute Zeit zum Wandern. Die passenden Ausflüge in die wilde Natur der Insel gibts in unserem Wanderführer »Sardinien mit Kindern«. Eigentlich ist das Buch speziell für Familien konzipiert, die Tourenvorschläge eignen sich aber auch sehr gut für Erwachsene, die das Wandern eher entspannt angehen möchten.

Unser Fazit: Sardinien im Winter ist das perfekte Reiseziel für alle, die einsame, wilde Landschaften mögen und die es im Hochsommer eher in den Norden zieht. Die Temperaturen sind ähnlich und außerhalb der Sommersaison reist man auch auf Sardinien durch einsame Landschaften. Es ist viel einfacher als im Sommer mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen, und statt einer Insel mit buntem Touristenspektakel erlebt man einfach das ganz alltägliche Sardinien.

>> Hier geht es direkt zum Buch

>> Mehr Infos zu Sardinien

Camping am See

Unsere Naturzeit »Special Places«

Um unsere Bücher aktuell zu halten, sind wir häufig und lange unterwegs. Wir reisen dabei mit einem kompakten Campingbus und so haben wir im Laufe der Jahre ziemlich viele Campingplätze kennengelernt. Auf vielen haben wir uns wohlgefühlt aber einige mögen wir so sehr, dass wir immer wieder dorthin zurückkehren. Diese ganz persönlichen »Special Places« möchten wir hier mit Euch teilen.

Kamp Klin

Fast alle unsere Lieblingsplätze sind nicht sehr groß und eher einfach. Riesenplätze mit Animation, großem Programm und ADAC Prämierung sind weniger unser Ding. Camping bedeutet für uns an schönen Plätzen möglichst nahe an der Natur zu stehen. Einfache Sanitärausstattung nehmen wir dafür gerne in Kauf.

Ursprünglich war unsere Liste als Top-Ten angedacht, aber schon beim spontanen »Brainstorming« wurde sie immer länger. Wir haben unsere »Special Places« also zur besseren Übersicht unterteilt.

10 tolle Campingplätze am Meer

5 naturnahe Campingplätze in den Bergen

5 naturnahe Campingplätze am Fluss

12 naturnahe Campingplätze am See


Einen guten Überblick über weitere schöne Campingplätze in der jeweiligen Region, haben wir im Anhang jedes Naturzeit-Reiseführers zusammengestellt. Wir beschreiben die Plätze mit ihren Stärken und Schwächen, sodass ihr einen Campingplatz aussuchen könnt, der zu euch passt.

Weststrand

Die Ostsee von einer neuen Seite entdecken…

Die mecklenburgische Ostseeküste ist eines der populärsten Reiseziele in Deutschland, doch die meisten Gäste kommen nur im Hochsommer zum Baden. Die Strände sind dann gut belegt und an manchen Wochenenden bekommt man auf Usedom oder Rügen nicht mal mehr einen Stellplatz für ein Zelt. Reist man aber außerhalb der Sommerferien an die Ostsee, kann das ganz anders aussehen. Wir sind an einem windigen Pfingstwochenende auf Rügen mehrfach über einen fast menschenleeren Strand spaziert, haben im Küstenwald tolle Kletterbäume entdeckt und viele schöne Wege in eine überraschend unberührte Natur.

Beim Wandern auf Rügen gibt es tolle Wege zu entdecken.

Wir haben auf unserer Reise Kraniche beobachtet und Biber, sind in Begleitung eines Reihers die Peene hinunter gepaddelt, haben Seeadler gesehen und am Flussufer gezeltet.

Biwakplatz Sophienhof  an der Peene. Ihr könnt bis zu einer Woche mit dem Kanu auf dem Fluss unterwegs sein.

All diese kleinen Familienabenteuer könnt ihr ganz leicht nachmachen. Die Touren aus unserem Buch über die mecklenburgische Ostsee führen euch nicht nur zu den schönsten Badestränden, sondern auch in entlegenere Winkel der beliebten Inseln Usedom, Rügen und Hiddensee und zu den schönsten Plätzen an der Küste zwischen dem Fischland und dem Klützer Winkel.

Janis und Silas – die fleißigen Tourentester für das Ostseebuch.

Auch dieses Buch ist wieder im Teamwork entstanden. Lena Marie Hahn war gemeinsam mit ihren beiden Söhnen unterwegs und zusammen haben wir so viele tolle Touren entdeckt, dass das Buch jetzt ein bisschen dicker geworden ist als geplant und ihr diesmal 55 Wander- und Entdeckertouren zur Auswahl habt.

Und hier geht es zum Buch …

Lacs d'Ayous imd Vallée d'Ossau

Eine Reise durch die Pyrenäen

Die 430 Kilometer lange Gebirgs­kette der Pyrenäen trennt die Iberische Halbinsel vom Rest Europas. Rund 200 Gipfel im Zentrum des Gebirges überschreiten die 3.000-Meter-­Gren­ze und einige wenige sind noch vergletschert. Damit gehören die Pyrenäen zu den höchsten und größten Gebirgen in Europa und sind eine der schönsten und ursprünglichsten Wanderregionen Europas. Landschaftlich, klimatisch und kulturell unterscheidet sich die Südseite von der Nordseite der Berge und die Mittelmeerküste vom Altlantik. Der Roadtrip quer durch die Pyrenäen und von Meer zu Meer ist spannend, abwechslungsreich und voller neuer Eindrücke – egal ob ihr im Camper, mit dem Motorrad oder einem PKW auf die Reise geht.

Naturparadies Pyrenäen

Wandern in den Pyrenäen
In den Pyrenäen führen schmale Pfade durch wilde Berglandschaften.

Die ungewöhnlichste Sehenswürdigkeit der Pyrenäen ist ihre wilde, noch sehr ursprüngliche Natur. Geier, Stein­adler, Wildkatze und die üblichen Bergbewohner wie Gämse, Steinbock und Murmeltier sind hier zu Hause. Inzwischen soll es auch wieder freilebende Braunbären geben, denen ihr aber sicher nicht begegen werdet. Häufig zu sehen sind dagegen die meist in Gruppen am Himmel kreisenden Gänsegeier.

Nationalparks in den Pyrenäen

Cirque de Cagateille
Der Weg zum Cirque de Cagateille im Haut-Couserans (Tour 23)

Auf dem Gebiet der Pyrenäen gibt es drei Nationalparks. Das größte Schutzgebiet ist der »Parc National des Pyrénées« auf der französischen Seite der Berge. Die landschaftlichen Höhe­punkte des Parkes sind tiefe Bergkessel wie der Cirque de Gavarnie, der Cirque de Troumouse und der Cirque de Caga­taille.

Valle de Ordesa
Durch das Valle de Ordesa zum Wasserfall Cola de Caballo (Tour 34)

Die beiden anderen Nationalparks liegen in Spanien. Der älteste von ihnen ist der 1918 gegründete »Parque Nacio­­nal de Ordesa y Monte Perdido«, der südlich an das Kerngebiet des französi­schen Nationalparkes anschließt. Hier ist das Landschaftsbild besonders ungewöhnlich. Schroff a­b­fal­len­de Felsen bilden tiefe Schluchten wie das Valle de Ordesa und den Cañon d‘Añisclo, die ein wenig an den Grand Canyon erinnern.

Am Riu Monestero
Am Riu de Monestero im Nationalpark Aigüestortes (Tour 27)

Noch einmal ganz anders ist die Landschaft im »Parque Na­cio­nal d‘Aigües­tortes i Estany de Sant Maurici«, dem kleinsten Pyrenäennationalpark. Neben etlichen Karseen und Berggipfeln mit zacki­gen Spitzen sind es malerische Flusstäler, durch die glasklares Wasser mäandert, die den Reiz des Natio­nal­parkes ausmachen.

Neben den drei Nationalparks gibt es etliche Naturparks. Zum Beispiel den »Parc Naturel Regional des Pyrénées Ariègeoises« oder den »Parque Naturel Posets-Maladeta«, in dem die höchsten Gipfel der Pyrenäen zu finden sind.

Kultur und Geschichte in den Pyrenäen

Burgruine von Roquefixade und romatische Kunst im Kloster San Juan de la Pena
Die Burgruine von Roquefixade (Tour 15) und Figuren im Säulengang in der Klosterruine von San Juan de la Peña (Tour 41).

Die kulturellen Highlights der Pyrenäen sind am Rand der Berge zu finden. Meist sind es alte Gemäuer wie die Burgen der Katharer, trutzige Festungsbau­ten aus dem Mittelalter oder die romani­schen Kirchen und Klöster, die faszinieren. Schon im 10. Jahrhundert entdeckte man das Pilgern auf dem Jakobs­weg, so dass an den Pilgerrouten nicht nur die notwendige Infrastruktur, son­dern auch repräsentative Kirchen entstan­den. Die Säulen der Kreuzgänge und auch Torbögen und Fassaden der Romanik wurden reich mit Figuren geschmückt, von denen einige bis heute gut erhalten sind.

Familienurlaub in den Pyrenäen

Frei weidende Pferde und eine abenteuerliche Bachüberquerung
Begegnungen mit freilaufenden Weidetieren und abenteuertaugliche Wanderpfade mit Bachüberquerungen und Kletterfelsen machen das Wandern in den Pyrenäen auch für Kinder spannend.

Auch für aktive Familien eignen sich die Pyrenäen als Reiseziel. Es gibt hier richtig viele kurze Wanderwege mit echtem Abenteuerfaktor. Auf den steinigen Pfaden gibt es immer was zu klettern, es geht durch Bäche und von einem Bergsee zum andern und selbst eine Zeltübernachtung in den Bergen wäre einfach zu organisieren. Auf den Bergweiden begnet man im Sommer häufig Weidetieren. Hier grasen nicht nur Kühe und Schafe, sondern auch viele Pferdeherden, die fast immer auch Fohlen dabeihaben. Für Abwechslung im Programm sorgen Tierparks, Falknereien, Hoch­seil­gärten und viele urige Burg­ruinen. Auch Rafting und Canyoning werden in spielerischer Version schon für Kinder ab sechs oder acht Jahren angeboten.

Besonders gut für Familien geeignet ist die bei uns wenig bekannte Region Ariège. Hier gibt es besonders viele interessante Ausflugsziele und im Sommer wird es nicht so voll wie in den  Nationalparks. Außerdem sind die Strände des Mittelmeeres nicht  weit ent­fernt, so dass man Berge und Meer gut in einer Reise kombinieren kann.

Küste an der Cote Vermeille
So enden die Pyrenäen am Mittelmeer. An der Steilküste der Côte Vermeille gibt es eher idyllische, versteckte Badebuchten als lange Sandstrände. Erst etwas weiter im Norden bei Argelès-sur-Mer säumt dann ein langer Sandstreifen die Küste.

Das Buch zur Pyrenäenreise

Nur wer die Straßen verlässt, wird die Schönheit der Pyrenäen erleben. Wir ergänzen Euren Roadtrip mit 44 kurzen Wanderungen für die ihr zwischen einer und maximal sechs Stunden unterwegs seid.  Sie verteilen sich über die komplette Region. In unserer Auswahl findet Ihr die klassischen Routen in den Nationalparks, aber auch weniger bekannte Wanderungen. Einen guten Überblick über unsere Vorschläge bietet das Inhaltsverzeichnis des Buches, in das Ihr hier in der Leseprobe einen Blick werfen könnt.