Freiheit leben – unsere neue Reisegeschichte
Das Manuskript für »Freiheit leben« kam per Post, der Autor suchte einen Verlag für seine Reisegeschichte. Es ging um Work and Travel – eine Reise durch Australien und Neuseeland.
Work and Travel ist ein vertrautes Thema für mich, da auch meine beiden Kinder nach ihrem Schulabschluss ein Jahr in der Welt unterwegs waren. Sie sind verändert von ihren Reisen zurückgekommen: erwachsener, klarer und selbstbewusster. Mit neuen sozialen Kompetenzen, vielen neuen Erfahrungen und entspannter Vertrautheit mit der englischen Sprache. Ich bin also zutiefst überzeugt vom Nutzen und Sinn so einer Reisezeit zwischen Schule und Ausbildung und an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Mein Interesse für das Exposé auf meinem Schreibtisch war daher schnell geweckt.
Eines der beiden beigelegten Kapitel erzählte über den Arbeitsalltag auf einer Rinderfarm mitten im Australischen Busch, das andere zog mich in den spannendsten Moment einer Auktion auf der Stefan, der Autor des Textes, in Neuseeland ein Auto ersteigert – die »Homebase« für seine weitere Reise über die Inseln. Kurz und bündig: Ich wollte mehr wissen, über Stefans Abenteuer und so wurde »Freiheit leben« dann schließlich zum dritten Buch in der Reihe der »Naturzeit-Reise-Abenteuer«.
»Warum wir Zeit nicht verlieren können,
wenn wir unserem Herzen folgen.«
Work and Travel in Australien und Neuseeland
Stefans erste große Reise liegt schon einige Jahre zurück. Sie beginnt in Sydney. Nach dem Abi packt er seinen Rucksack und verwendet das gesparte Gehalt aus dem Zivildienst, um in Australien herauszufinden, wie man am anderen Ende der Welt lebt. Er zieht los, um neue Erfahrungen zu sammeln, Menschen aus aller Welt kennenzulernen, sein Englisch zu verbessern und natürlich auch um Abenteuer zu erleben. Zum ersten Mal in seinem Leben ist er für sich selbst verantwortlich, trifft seine Entscheidungen alleine, sucht sich seinen eigenen Weg.
Zuerst ist er mit Freunden unterwegs: Ein uralter Ford Kombi und zwei Zelte werden zum Quartier auf diesem Abschnitt der Reise, die Stefan als »die große Freiheit« erlebt. Doch es geht ihm ja nicht nur um Urlaub. Nach diesem entspannten Einstieg ins Backpacker-Leben wird es noch einmal aufregend. Alleine tingelt er von Job zu Job, vermittelt über eine der Plattformen, die einheimische Gastgeber und Traveller zusammenbringen. Gegen vier bis sechs Stunden Arbeit erhalten die jungen Reisenden Kost und Logis sowie Familienanschluss. Stefan arbeitet auf einer Rinderfarm, pflückt Avocados und hütet Schafe. Um Geld zu verdienen, räumt er Regale in einem Laden ein und erntet Tomaten. Später entdeckt er seine Begeisterung fürs Wandern, geht auf Kanutour und erfüllt sich den Traum, das Tauchen zu lernen.
»Zufriedenheit kann so einfach sein,
wie gesüßte Kondensmilch.«
Unterwegs als Backpacker
Stefans Geschichte hört hier noch nicht auf. Work and Travel, seine erste spannende Reise zwischen Abitur und Studium, prägt ihn fürs Leben und das Reisen mit Rucksack und Zelt wird zur bleibenden Leidenschaft. Er ist neugierig auf andere Länder. Wie leben dort die Menschen? Was macht sie zufrieden? Wie funktioniert ihre Kultur? Er sucht Plätze abseits des organisierten Tourismus, liebt es wild lebende Tiere zu beobachten. So sucht er die letzten Tiger in Nepal und Meeresschildkröten in Panama, findet einsame Inseln und erlebt Gastfreundschaft in China und Vietnam.
»Wenn Du dich festklammerst, kommst Du nicht weiter.«
Aus jedem Land und von jeder Reise bringt Stefan neue Erfahrungen mit, was auch seinen Blick auf die eigene Heimat und Kultur verändert. Auf das was bei uns in Deutschland als »normal« und »erstrebenswert« gilt. Für ihn bedeutet das erst einmal seinen Beruf nach Berufung zu wählen, als frisch gebackener Vater in ein lange Elternzeit zu gehen und auch mit Kindern nicht auf Abenteuer-Reisen zu verzichten.
Dann verhagelt die Coronapandemie der Familie die geplante dritte Elternzeit auf den Philippinen. Aber was hilft es, sich selbst zu bemitleiden? Auch das hat Stefan auf seinen Reisen gelernt: Pläne die scheitern, machen Raum für Neues und Anderes. Manchmal kann das besser sein, als der ursprüngliche Plan. Oder zumindest genauso gut.