Camping, Vanlife

Solarzelle, Gas und Multimedia – ein Besuch bei autarker.de in Esterndorf

Flexible Solarzelle im Einsatz

Die Suche nach einer flexiblen Solarzelle war es, die uns zu autarker.de ins winzige Dörfchen Esterndorf östlich von München brachte. Um das Naturzeit-Büro im Sommerhalbjahr wie geplant auf vier Räder umzustellen, brauchen wir nicht nur ein zuverlässiges WLAN, sondern auch eine kontinuierliche Stromversorgung. Die Zahl der Geräte, die versorgt werden müssen, wächst bei uns von Jahr zu Jahr. Am meisten Strom frisst die Kompressorkühlbox. Bis zu drei Tage können die beiden Campingbatterien unseres Ford Nugget den Betrieb sicherstellen. Dann müssen wir fahren oder brauchen eine externe Stromversorgung. Müssen auch noch Laptops, Handys und die Akkus der Kamera geladen werden, wird es langsam eng mit unserer Stromversorgung. Um für Computer-Arbeitstage und längere Aufenthalte nicht auf Campingplätze angewiesen zu sein, ist eine Solarzelle die naheliegende Lösung.

Warum wir uns für die Solarzelle SolarFlex entschieden haben

Bei den meisten Wohnmobilen werden Solarzellen fest auf dem Dach verbaut. Es gibt inzwischen sogar ganz dünne, die man verkleben kann. Da wir planen, in einigen Jahren auf einen etwas größeren Camper umzusteigen, ist ein flexibles Modul für uns eine gute Lösung. Es kann dann ganz einfach mit ins nächste Fahrzeug umziehen. Die flexible Solarzelle hat zudem den Vorteil, dass man das Fahrzeug in den Schatten stellen kann, die Solarzelle aber in die Sonne, wo sie wesentlich besser funktioniert. So eine flexible Solarzelle ist also auch später noch eine gute Ergänzung zu einer fest montierten.

SolarFlex im Einsatz
Zusammengefaltet ist die Solar-Flex recht handlich. Ihr könnt sie mit Saugnäpfen auf der Windschutzscheibe befestigen, wahlweise innen oder außen, oder mit den integrierten Füßen neben eurem Camper aufstellen.

Unsere Erfahrung mit Solarzellen beschränkt sich bisher auf die kleinen Exemplare, die bei mehrtägigen Trekkingtouren zum Einsatz kommen. Die fanden wir wenig überzeugend. Inzwischen nehmen wir lieber wieder eine Powerbank mit auf Mehrtagestouren, um Handy und Kamera funktionstüchtig zu halten. Die Investition für eine größere Solarzelle wollten wir daher auf keinen Fall ohne die Beratung eines Fachmanns machen. So sind wir dann zu autarker.de gekommen. »Die SolarFlex liefert 120 Wp und ist mit einen guten Laderegler ausgestattet, der dafür sorgt, dass der Strom auch in der Batterie ankommt«, erklärt uns Andreas Irmer. Der Betrieb ist einfach: An der Campingbatterie wird der Solarregler montiert, von dem aus ein Kabel mit Stecker abgeht, mit dem wir das Kabel der Solarzelle sicher verbinden können. Die Solarzelle funktioniert auf der Windschutzscheibe, kann aber auch ein Stück vom Auto entfernt aufgestellt werden. Selbst wenn man sie bei Abwesenheit im Inneren des Campervans in die Windschutzscheibe legt, wird Strom produziert.

Sandra und Andreas Irmer, die Inhaber von autarker.de

Beratung bei autarker.de

Schon die Geschichte des Betriebs hat uns gut gefallen. Denn auch wir als kleiner Verlag haben unsere Geschäftsidee aus dem entwickelt, was wir mit Leidenschaft tun. So ähnlich ist das bei autarker.de: Andreas Irmer hat seine Firma vor fünf Jahren gegründet und dabei seinen Beruf als Maschinenbauingenieur mit seiner Leidenschaft für Camping und Wohnmobile verbunden. Das erste Fahrzeug, das er mit Solarstrom und Gastankflasche ausrüstete, war sein eigenes. Da er kaum Fachleute fand, informierte er sich selbst über die notwendige Technik. Dann baten ihn Freunde um Hilfe beim Umrüsten ihres Wohnmobiles zu einem autarken Fahrzeug.

Heute ist genau das, das Anliegen und das Spezialgebiet des kleinen Teams, das auf Messen ganz leicht am knallgrünen Autarker-T-Shirt zu erkennen ist: Wohnmobile, Wohnwagen und Campervans unabhängig machen. Unabhängig von externen Stromquellen, den in jedem Land Europas anderen Gasflaschen und der schlechten WLAN-Versorgung von Campingplätzen. Andreas verkauft nur, was ihn selbst überzeugt. Er berät jeden Kunden individuell und schaut sich im Fahrzeug an, was umsetzbar ist, bevor er ein Angebot macht. Dabei habt ihr die Wahl, ob ihr nur das Zubehör kauft und selbst Hand anlegt oder alle Teile in der zugehörigen Werkstatt montieren lasst. Wer einen weiten Anfahrtsweg hat, kann anschließend zur Übernachtung auf dem Parkplatz im Hof stehen bleiben.

Besuch im Autarker-Shop

Im Verkaufsraum gibt es außerdem sorgfältig ausgewähltes Zubehör – vom Magnethaken über Geschirr bis zum Campingtisch. Auch unsere Naturzeit Wander- und Reiseführer sind hier jetzt zu haben. Wenn ihr übrigens schon immer mal sehen und verstehen wolltet, wie eine Gastankflasche funktioniert, ist der Besuch im Laden eine kleine Offenbarung. In einem Regalfach ist eine aufgeschnittene Flasche montiert, an der man alle Details genau ansehen kann. Der Technikblock mitten im Raum ermöglicht auch einen bequemen Blick aufs WOMO-Dach und zeigt die Befestigung der Webcatcher-Antennen. Auch unser CamperNet, die Kombi aus Router und platzsparender LTE-Folienantenne, ist hier zu finden. Sie wird von Antretter&Huber, einem kleinen Start-Up aus Rosenheim entwickelt und produziert.

Gastankflasche_autarker
Wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, wie so eine Gastankflasche aussieht und wie sie funktioniert – nach dem Besuch im autarker-Shop seid ihr schlauer. Auf der Technikinsel im Shop könnt ihr euch außerdem ansehen wie die Webcatcher Antennen auf dem Dach befestigt werden und wie man das WLAN-System »CamperNet« mit Router und verschiedenen Antennen montiert.
CamperNet_autarker.de

Solaranlage für Mini- und Dachzeltcamper

Eine flexible Solarzelle könnt ihr übrigens auch nutzen, wenn euer Fahrzeug gar keine Campingbatterie hat. Dafür gibt es das Camper-Case, eine tragbare Batterie mit allen notwendigen Anschlüssen. Aufgeladen wird sie mit der SolarFlex Solarzelle oder an der Steckdose. Es gibt das Case in klein mit 12 Volt-Stromversorgung und in groß mit Wechselrichter für Geräte, die sich nur mit 230 Volt betreiben lassen. Die tragbare Kombi aus Batterie und Solarzelle eignet sich gut um einen Wohnwagen mit Strom auszustatten. Und auch wer einen PKW zum Camper umrüstet oder mit Dachzelt reist, findet hier eine unkomplizierte Lösung für die Stromversorgung.

Unsere Erfahrungen mit der SolarFlex

Bei der Montage des Anschlusses für die Solarzelle fiel auf, dass die beiden Campingbatterien bei unserem Nugget schon ab Werk verkehrt miteinander verbunden waren und so nicht gleichmäßig aufluden. Der Fehler, der die Lebenszeit der Batterien verkürzen kann, ist jetzt behoben. Der Besuch hat sich also doppelt gelohnt.

Wie sich die Solarzelle bei uns im Einsatz bewährt, berichten wir euch dann im Laufe dieser Reisesaison. Zur Zeit steht unser Nugget vor der Tür und wir warten auf das »Go«. Es wird hoffentlich rechtzeitig zum geplanten Recherchebeginn kommen. Mitte Juni soll uns eine erste Tour nach Frankreich führen. Unser Ziel ist die Dordogne

Transparenzhinweis: Als Gegenleistung für den Bericht hat autarker.de die Arbeitsleistung für den Anschluss der Solarzelle an die Batterie übernommen. Diese Kooperation wurde aber nicht von Autarker, sondern von uns angefragt. Wir besprechen in unser Vanlife-Serie grundsätzlich nur Produkte und Anbieter, die wir selbst aussuchen und von deren Qualität wir überzeugt sind. Wir kooperieren dabei besonders gerne mit kleinen Firmen, die von Menschen geführt werden, die mit Kompetenz und Überzeugung hinter dem stehen, was sie tun.

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