Pyrenäen

Eine Reise durch die Pyrenäen

Lacs d'Ayous imd Vallée d'Ossau

Die 430 Kilometer lange Gebirgs­kette der Pyrenäen trennt die Iberische Halbinsel vom Rest Europas. Rund 200 Gipfel im Zentrum des Gebirges überschreiten die 3.000-Meter-­Gren­ze und einige wenige sind noch vergletschert. Damit gehören die Pyrenäen zu den höchsten und größten Gebirgen in Europa und sind eine der schönsten und ursprünglichsten Wanderregionen Europas. Landschaftlich, klimatisch und kulturell unterscheidet sich die Südseite von der Nordseite der Berge und die Mittelmeerküste vom Altlantik. Der Roadtrip quer durch die Pyrenäen und von Meer zu Meer ist spannend, abwechslungsreich und voller neuer Eindrücke – egal ob ihr im Camper, mit dem Motorrad oder einem PKW auf die Reise geht.

Naturparadies Pyrenäen

Wandern in den Pyrenäen
In den Pyrenäen führen schmale Pfade durch wilde Berglandschaften.

Die ungewöhnlichste Sehenswürdigkeit der Pyrenäen ist ihre wilde, noch sehr ursprüngliche Natur. Geier, Stein­adler, Wildkatze und die üblichen Bergbewohner wie Gämse, Steinbock und Murmeltier sind hier zu Hause. Inzwischen soll es auch wieder freilebende Braunbären geben, denen ihr aber sicher nicht begegen werdet. Häufig zu sehen sind dagegen die meist in Gruppen am Himmel kreisenden Gänsegeier.

Nationalparks in den Pyrenäen

Cirque de Cagateille
Der Weg zum Cirque de Cagateille im Haut-Couserans (Tour 23)

Auf dem Gebiet der Pyrenäen gibt es drei Nationalparks. Das größte Schutzgebiet ist der »Parc National des Pyrénées« auf der französischen Seite der Berge. Die landschaftlichen Höhe­punkte des Parkes sind tiefe Bergkessel wie der Cirque de Gavarnie, der Cirque de Troumouse und der Cirque de Caga­taille.

Valle de Ordesa
Durch das Valle de Ordesa zum Wasserfall Cola de Caballo (Tour 34)

Die beiden anderen Nationalparks liegen in Spanien. Der älteste von ihnen ist der 1918 gegründete »Parque Nacio­­nal de Ordesa y Monte Perdido«, der südlich an das Kerngebiet des französi­schen Nationalparkes anschließt. Hier ist das Landschaftsbild besonders ungewöhnlich. Schroff a­b­fal­len­de Felsen bilden tiefe Schluchten wie das Valle de Ordesa und den Cañon d‘Añisclo, die ein wenig an den Grand Canyon erinnern.

Am Riu Monestero
Am Riu de Monestero im Nationalpark Aigüestortes (Tour 27)

Noch einmal ganz anders ist die Landschaft im »Parque Na­cio­nal d‘Aigües­tortes i Estany de Sant Maurici«, dem kleinsten Pyrenäennationalpark. Neben etlichen Karseen und Berggipfeln mit zacki­gen Spitzen sind es malerische Flusstäler, durch die glasklares Wasser mäandert, die den Reiz des Natio­nal­parkes ausmachen.

Neben den drei Nationalparks gibt es etliche Naturparks. Zum Beispiel den »Parc Naturel Regional des Pyrénées Ariègeoises« oder den »Parque Naturel Posets-Maladeta«, in dem die höchsten Gipfel der Pyrenäen zu finden sind.

Kultur und Geschichte in den Pyrenäen

Burgruine von Roquefixade und romatische Kunst im Kloster San Juan de la Pena
Die Burgruine von Roquefixade (Tour 15) und Figuren im Säulengang in der Klosterruine von San Juan de la Peña (Tour 41).

Die kulturellen Highlights der Pyrenäen sind am Rand der Berge zu finden. Meist sind es alte Gemäuer wie die Burgen der Katharer, trutzige Festungsbau­ten aus dem Mittelalter oder die romani­schen Kirchen und Klöster, die faszinieren. Schon im 10. Jahrhundert entdeckte man das Pilgern auf dem Jakobs­weg, so dass an den Pilgerrouten nicht nur die notwendige Infrastruktur, son­dern auch repräsentative Kirchen entstan­den. Die Säulen der Kreuzgänge und auch Torbögen und Fassaden der Romanik wurden reich mit Figuren geschmückt, von denen einige bis heute gut erhalten sind.

Familienurlaub in den Pyrenäen

Frei weidende Pferde und eine abenteuerliche Bachüberquerung
Begegnungen mit freilaufenden Weidetieren und abenteuertaugliche Wanderpfade mit Bachüberquerungen und Kletterfelsen machen das Wandern in den Pyrenäen auch für Kinder spannend.

Auch für aktive Familien eignen sich die Pyrenäen als Reiseziel. Es gibt hier richtig viele kurze Wanderwege mit echtem Abenteuerfaktor. Auf den steinigen Pfaden gibt es immer was zu klettern, es geht durch Bäche und von einem Bergsee zum andern und selbst eine Zeltübernachtung in den Bergen wäre einfach zu organisieren. Auf den Bergweiden begnet man im Sommer häufig Weidetieren. Hier grasen nicht nur Kühe und Schafe, sondern auch viele Pferdeherden, die fast immer auch Fohlen dabeihaben. Für Abwechslung im Programm sorgen Tierparks, Falknereien, Hoch­seil­gärten und viele urige Burg­ruinen. Auch Rafting und Canyoning werden in spielerischer Version schon für Kinder ab sechs oder acht Jahren angeboten.

Besonders gut für Familien geeignet ist die bei uns wenig bekannte Region Ariège. Hier gibt es besonders viele interessante Ausflugsziele und im Sommer wird es nicht so voll wie in den  Nationalparks. Außerdem sind die Strände des Mittelmeeres nicht  weit ent­fernt, so dass man Berge und Meer gut in einer Reise kombinieren kann.

Küste an der Cote Vermeille
So enden die Pyrenäen am Mittelmeer. An der Steilküste der Côte Vermeille gibt es eher idyllische, versteckte Badebuchten als lange Sandstrände. Erst etwas weiter im Norden bei Argelès-sur-Mer säumt dann ein langer Sandstreifen die Küste.

Das Buch zur Pyrenäenreise

Nur wer die Straßen verlässt, wird die Schönheit der Pyrenäen erleben. Wir ergänzen Euren Roadtrip mit 44 kurzen Wanderungen für die ihr zwischen einer und maximal sechs Stunden unterwegs seid.  Sie verteilen sich über die komplette Region. In unserer Auswahl findet Ihr die klassischen Routen in den Nationalparks, aber auch weniger bekannte Wanderungen. Einen guten Überblick über unsere Vorschläge bietet das Inhaltsverzeichnis des Buches, in das Ihr hier in der Leseprobe einen Blick werfen könnt.